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 Ein früherer Königsdorfer,​ fast gleichaltrig wie ein ziviles Opfer, berichtet: Ein früherer Königsdorfer,​ fast gleichaltrig wie ein ziviles Opfer, berichtet:
  
-„An den Bomberangriff 15.10.2012 kann ich mich genau erinnern. Es war der Angriff auf Köln der 1000 Bomber. Normalerweise flogen die Bomber auf Köln dicht an dicht. Diesmal kamen die Flugzeuge nur vereinzelter ​ und seitlich versetzt. Es war Alarm. Ich bin sicher, dass sie bei dem Angriff auf Köln zu flogen und von Südwest kamen. Helmut Krull wohnte uns schräg ​+„An den Bomberangriff ​am 15.10 kann ich mich genau erinnern. Es war der Angriff auf Köln der 1000 Bomber. Normalerweise flogen die Bomber auf Köln dicht an dicht. Diesmal kamen die Flugzeuge nur vereinzelter ​ und seitlich versetzt. Es war Alarm. Ich bin sicher, dass sie bei dem Angriff auf Köln zu flogen und von Südwest kamen. Helmut Krull wohnte uns schräg ​
 gegenüber an der Aachener Straße in der vorletzten Villa. Wir wohnten neben dem Restaurant „Em joode Stüffje“. Wir beide waren bei der HJ und haben uns bei der Feuerwehr gemeldet. Helmut Krull kam noch während des Alarms mit dem Fahrrad vorbei und sagte, dass wir um 10:00 Uhr zu einer Übung an der Schule sein sollten. Dort stand der Übungsturm,​ etwa 7 -8 m hoch aus Holz an die Schule gebaut. Helmut hatte die Feuerwehruniform schon an. Ich zog mich auch um. Als ich aus dem Haus wollte, hielt mich meine Mutter fest und verbot mir, zur Übung zu gehen, bevor der Alarm vorbei wäre. Helmut fuhr dann schon los. Der Feuerwehrhauptmann war Adam Poulheim, eines der Opfer. Wie sich später herausstellte,​ waren nur Adam Poulheim und Helmut zur Stelle, als der Absturz geschah. ​ Die anderen waren noch nicht gekommen. Als der Alarm vorbei war, habe ich den Bomber gesehen. Er kam einzeln. Vorher waren schon Bomber zurückgeflogen. Er machte mächtig Lärm und kam in 15- 20 m – Höhe über die Aachener Straße, und zwar da, wo das Russenlager war in der ehemaligen Gastwirtschaft Etschkner (Aachener Str.) Da ich ihn  gesehen habe, bin ich sicher, dass er nicht das Haus Altstätten am Turm beschädigt hat (dazu unten). Der Überflug war viel weiter östlich über der Aachener Straße. Kaum war er rüber, gab es einen unheimlichen Knall. Ich rannte zur Schule und war einer der ersten, der da war. Die anderen von der Feuerwehr kamen später. Das Flugzeug war über den Acker des Commerhofes (Altes Kloster) runtergerutscht und auseinander gebrochen. Ein Motor lag am Anfang des Pauliparkes. Der Rumpf mit einer Tragfläche muss gegen das Haus Brücken geprallt sein. Die Fetzen der anderen Tragfläche hing in den Bäumen des Schulhofes. In den Bäumen hingen auch sonstige Fetzen, auch die roten Haare von Franziska Brücken. Es gab keinen Bombenkrater,​ das weiß ich bestimmt. Vom Brückenhaus stand nichts mehr. Der Keller war etwas oberhalb des Bodenniveaus. Die Kellerdecke stand schräg ​ in der Luft. Überall waren Trümmer. Ich suchte nach Helmut und fand ihn in einem Graben 15 m hinter dem Haus. Er hatte noch die Feuerwehruniform an, war nicht zerfetzt, aber ob er alle Gliedmaßen noch hatte, weiß ich nicht mehr. Wo Frau Meusch und Adam Poulheim lagen, weiß ich nicht mehr. Als ich da war, war von der Familie Krull nur die Mutter an der Unglücksstelle. Ich weiß nicht, ob man ihr den Anblick von Helmut Krull verwehrt hat. Sie ging nachher mit mir nach Hause und sagte nur: „Der Helmut ist tot.“ ​ Ich bin sicher, dass nirgendwo Leichen oder Leichenteile von amerikanischen Soldaten lagen. Die Maschine muß steuerlos gewesen sein. Ich bin auch sicher, dass ich nie etwas davon gehört habe, einer aus der Besatzung sei in der Umgebung oder speziell in Brauweiler erschlagen worden.“ gegenüber an der Aachener Straße in der vorletzten Villa. Wir wohnten neben dem Restaurant „Em joode Stüffje“. Wir beide waren bei der HJ und haben uns bei der Feuerwehr gemeldet. Helmut Krull kam noch während des Alarms mit dem Fahrrad vorbei und sagte, dass wir um 10:00 Uhr zu einer Übung an der Schule sein sollten. Dort stand der Übungsturm,​ etwa 7 -8 m hoch aus Holz an die Schule gebaut. Helmut hatte die Feuerwehruniform schon an. Ich zog mich auch um. Als ich aus dem Haus wollte, hielt mich meine Mutter fest und verbot mir, zur Übung zu gehen, bevor der Alarm vorbei wäre. Helmut fuhr dann schon los. Der Feuerwehrhauptmann war Adam Poulheim, eines der Opfer. Wie sich später herausstellte,​ waren nur Adam Poulheim und Helmut zur Stelle, als der Absturz geschah. ​ Die anderen waren noch nicht gekommen. Als der Alarm vorbei war, habe ich den Bomber gesehen. Er kam einzeln. Vorher waren schon Bomber zurückgeflogen. Er machte mächtig Lärm und kam in 15- 20 m – Höhe über die Aachener Straße, und zwar da, wo das Russenlager war in der ehemaligen Gastwirtschaft Etschkner (Aachener Str.) Da ich ihn  gesehen habe, bin ich sicher, dass er nicht das Haus Altstätten am Turm beschädigt hat (dazu unten). Der Überflug war viel weiter östlich über der Aachener Straße. Kaum war er rüber, gab es einen unheimlichen Knall. Ich rannte zur Schule und war einer der ersten, der da war. Die anderen von der Feuerwehr kamen später. Das Flugzeug war über den Acker des Commerhofes (Altes Kloster) runtergerutscht und auseinander gebrochen. Ein Motor lag am Anfang des Pauliparkes. Der Rumpf mit einer Tragfläche muss gegen das Haus Brücken geprallt sein. Die Fetzen der anderen Tragfläche hing in den Bäumen des Schulhofes. In den Bäumen hingen auch sonstige Fetzen, auch die roten Haare von Franziska Brücken. Es gab keinen Bombenkrater,​ das weiß ich bestimmt. Vom Brückenhaus stand nichts mehr. Der Keller war etwas oberhalb des Bodenniveaus. Die Kellerdecke stand schräg ​ in der Luft. Überall waren Trümmer. Ich suchte nach Helmut und fand ihn in einem Graben 15 m hinter dem Haus. Er hatte noch die Feuerwehruniform an, war nicht zerfetzt, aber ob er alle Gliedmaßen noch hatte, weiß ich nicht mehr. Wo Frau Meusch und Adam Poulheim lagen, weiß ich nicht mehr. Als ich da war, war von der Familie Krull nur die Mutter an der Unglücksstelle. Ich weiß nicht, ob man ihr den Anblick von Helmut Krull verwehrt hat. Sie ging nachher mit mir nach Hause und sagte nur: „Der Helmut ist tot.“ ​ Ich bin sicher, dass nirgendwo Leichen oder Leichenteile von amerikanischen Soldaten lagen. Die Maschine muß steuerlos gewesen sein. Ich bin auch sicher, dass ich nie etwas davon gehört habe, einer aus der Besatzung sei in der Umgebung oder speziell in Brauweiler erschlagen worden.“
  
luftangriff_auf_koeln_15.oktober_1944.txt · Zuletzt geändert: 2017/01/27 08:45 von dokuwikiadmin
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