Luftangriffe Raum Köln

30./31. Mai 1942

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15. Oktober 1944

Absturz zweier Boeing B17 (Flying Fortress) bei Königsdorf und Frechen

Der Anflug auf Köln

Am frühen Morgen dieses Tages bereiteten sich die amerikanischen Bomberbesatzungen auf den Flugfeldern Thurleigh bei Bedfort und Molesworth bei Cambridgeshire - beide etwa 90 Meilen von London / England entfernt, auf ihre Einsätze vor. Nach einem s.g. „Briefing“, dem Besprechen des Einsatzes, bestiegen die Besatzungen ihre Boeing B-17 Flying Fortress (Fliegende Festung). Um etwa 04:00 Uhr Ortszeit starteten die Maschinen zu Ihren Missionen. Die vorgegebenen Ziele für diesen Tag waren die Rangierbahnhöfe in Köln, militärische Einrichtungen sowie Industrieanlagen in- und um Köln. Doch bereits beim Start der Bomber in Molesworth zeigte sich, dass dieser Tag unter keinem guten Stern stand. Beim Start schoss ein Bomber über die Startbahn hinaus und explodierte, wobei die Mannschaft ums Leben kam.

Die Flugfelder in England

Das Flugfeld Thurleigh bei Bedfort in EnglandDas Flugfeld Molesworth bei Cambridgeshire in England

Vor dem Start

Briefing (Besprechung) auf dem Flugfeld Molesworth

Nach dem Start sammelten sich die, aus dem Norden von London kommenden Bomber bei Folkestone an der englischen Küste über dem Ärmelkanal und formierten sich für den Anflug auf Köln. Amerikanische Jagdflugzeuge schlossen sich dem Verband an und übernahmen den Jagdschutz der Bomber.

Eine Bomberbesatzung auf dem Flugfeld Thurleigh macht sich für den Einsatz fertig.

Um das bereits beschriebe „Kölner Loch“ zu umgehen, war die Flugroute folgendermassen festgelegt:

Oostende (Belgien) - Lüttich (Belgien) - mit Richtung Koblenz wobei über der westliche Hocheifel in nordöstlicher Richtung abgedreht wurde und so das „Kölner Loch“ links liegen gelassen werden konnte.

Der Bomberverband, der sich nun kurz vor Köln befand, teilte sich auf um 1. kein geschlossenes Ziel der deutschen Flugabwehr zu bieten und, 2. um ihr individuelles, vorgegebenes Ziel anzufliegen.

Start eines B-17 Bomber in Thurleigh

Die B-17 formierte sich normalerweise über der Wolkendecke, indem sie ein Funkbakensystem mit dem Namen „Buncher“ oder „Splasher“ benutzten. Die Grundformation bestand aus drei Flugzeugen, die in der Form eines V flogen, doch war die Anzahl der V-Formationen in einer Staffel in einem Geschwader unterschiedlich, da sich die Taktiken ständig änderten. Die US Air Force entwickelte dieses System, das eine Formation von 36 Bombern über den Wolken ermöglichte. Ein „Buncher“-Signal wurde von einer Funkbake ausgesendet, um die Bomber eine Stunde lang kreisen würden, bis alle Maschinen nacheinander gestartet waren und sich angeschlossen hatten.

Grafische Darstellung für den Anflug zum Sammelpunkt der Bomber

Durch die Entwicklung des Langstreckengeleitschutzes und der Radarhilfen wurde das Formationssystem seit Ende 1943 weit weniger verwendet. Drei Staffeln mit jeweils 12 Flugzeugen flogen in Geschwadern Verteidigung, wobei die Geschwader einen Abstand von 4 Meilen (6,4 km) beibehielten. Diese Formation wurde erfolgreich bis zum Kriegsende benutzt.

Die Formation der Bomber beim Angriff auf das Ziel
Der Anflugplan für den Angriff auf Köln am 15. Oktober 1944
Durch amerikanische Luftaufklärung vom 10. Oktober 1944 festgelegte Ziele für Köln

Königsdorf

Absturz der Boeing B-17 G # 43-38296 in Königsdorf

Bereits beim Anflug der amerikanischen Bomberstaffeln auf Köln, die, wie schon erwähnt, lediglich am Tag zum Einsatz kamen, stellten eine massive Gefahr für das Umland von Köln dar. Trotz Umgehung des s.g. „Kölner Lochs“ mussten sie einen Teil des Gebietes westlich von Köln überfliegen um über ihr Ziel zu kommen.

Am Morgen des 15. Oktober 1944 befanden sich 859 amerikanische Bomber über Köln!

Einige Zeitzeugen berichteten immer wieder, dass die Bomben bereits vor Köln ausgelöst wurden. Hierbei handelte es sich zu s.g. „Gleitbomben“. Diese Bomben mit Tragflächen versehenen, ähnlich einem kleinen Flugzeug und wurden bereits weit vor dem Ziel ausgelöst. Der Bombardier berechnete hierbei den genauen Sinkflug der Bombe, damit diese ihr Ziel möglichst exakt erreichte.

Von einem amerikanischen B-17 Bomber ausgelöste Gleitbombe im Anflug auf Köln

Ein Zeitzeuge aus Pulheim berichtet:

„15. Oktober (Sonntag): Mit den Angriffen wird es immer schlimmer. Gestern Morgen um ½ 6 Uhr war ein Angriff auf Köln. Alarm kam erst, als fast alles vorbei war. Um ½ 9 Uhr kamen dann Tiefflieger. In Stommeln haben sie wieder ein oder zwei Bomben mitten ins Dorf geworfen. Hier kam immer ein Russe von der Gärtnerei B. zu uns in den Keller. Wenn die Flieger so tief rüber kurvten, sagt der immer nur:“Ooh“. Danach kamen Bomberverbände und warfen wieder auf Köln. Die Mülheimer Brücke liegt ganz im Wasser. In der letzten Nacht war in der Zeit von ½ 2 bis 4 Uhr zweimal Großalarm. Das erste mal sind Mama und ich zum Bunker gegangen. In Düsseldorf hat es schwer gebrannt. Was mag Wilhelm machen? Eben waren die Flieger wieder über Köln und Richtung Dormagen. Von 9 bis 10 Uhr sind hier Bomber über Bomber eingeflogen, Hunderte. Es hört gar nicht mehr auf. Ihre Bomben lösten sie meist über Pulheim oder etwa auf Bocklemünd zu aus. Man kann das jetzt gut sehen. Die Bomben, eine Bombe als Angriffszeichen, ziehen einen weißen Rauchstreifen hinter sich her. Jetzt im Moment kommen schon wieder Flieger. Eben das war ganz furchtbar und auch gestern Morgen. Über ganz Köln bis nach Dormagen rüber steht eine schwere Wolkenwand, das ist lauer Qualm. Die meisten von hier fahren jetzt nicht mehr nach Köln zur Arbeit. Eben ist ein Flieger brennend abgestürzt. Ein Fallschirm kam hier rüber. Zwischen Sinnersdorf und Sinnersdorfer Mühle ist er runter gekommen. Es fuhren gleich ein paar Soldatenautos dahin.“

Die zerstörte Mühlheimer Brücke über den Rhein bei Köln

Ein weiter Zeitzeuge berichtet:

„Sonntag, den 15.10., kurz nach 9, gewaltiger Angriff auf Köln. Vom Dorf aus konnte man beobachten, wie mehrere Flieger, getroffen von der Flak, abstürzten. In Königsdorf kam ein Flugzeug nieder, das auf ein Haus stürzte und 6 oder 7 Personen tötete. In Geyen und Sinthern wurden feindliche Fliegersoldaten aus abgestürzten Flugzeigen beerdigt. Ein Soldat, der mit dem Fallschirm absprang und bei Orr (Pulheim) landete, wurde gefangen genommen.“

Eine Zeitzeugin aus Köln berichtet:

„Sonntag, 15. Oktober 1944, Morgens 8 ¼ Uhr Fliegeralarm. Wir sind im Keller der Kirche, schrecklich prasseln die Bomben herunter. In unmittelbarer Nähe, zuletzt ein Menge von Brandbomben. In einer Pause sehen wir, dass ein Haus und die Kirche noch stehen. Nachher aber finden wir eine Reihe von Brandbomben in der Kirche. Ein Holzstoß brennt. Ebenso das Dach des Kölner Hofes. Dann der große Ostturm in der Dachverschalung. Eine Sprengbombe vor der Kaplanei. Dann gehe ich mit Mater Angela durch die Pfarre. Die Eisenbahnüberführung in der Marzellenstraße liegt zur Hälfte auf der Straße. Es brennt in der Maximinen-, Allerheiligen- und vor allem in der Machabäerstraße. Dann in der Jakorden- und Brandenburger Straße. Viele Leute aus der Pfarre sind obdachlos. Auch in der Domstraße brennen einige Häuser. Eine Brandbombe liegt vor dem Haus Domstraße 20 bei Hauke. Um ½ 12 Uhr feire ich die heilige Messe. Einige Gläubige sind mehr oder weniger zufällig anwesend. »Alles, was Du uns getan hast, o Herr, hast Du getan nach gerechtem Gericht; denn wir haben gesündigt vor Dir und haben Deinen Geboten nicht gehorcht.« Morgens während des furchtbaren Bombardements habe ich gebetet, dass Gott uns auf die Fürbitte der Gottesmutter ihr Heiligtum erhalten solle, und ich habe versprochen, wenn ich diesen Krieg überlebe, für die Verehrung der Gottesmutter in unserer Stadt zu arbeiten. Weil ich Maria treu bleiben will, habe ich Gereon abgelehnt, so verlockend auch die Aufgabe sein mochte. Nachmittag war ich in Deutz, das furchtbar zugerichtet ist. Ich besuche die Oerin des Krankenhauses, wo ja Schwestern tot sind, dann Pfarrer Heider, den ich leider nicht traf, da er zelebrierte, Söhngen, die Bewohner im Gotenring 3.“

Amerikanische Luftaufnahme vom 15. Oktober 1944. Blickrichtung von Köln-Braunsfeld in Richtung Rhein.

Unter diesen angreifenden Bombern befand sich an diesem Tag auch die Boeing B-17, Flying Fortress - Fliegende Festung, von Pilot 2nd lieutenant (Leutnant) Robert G. Ritter aus New York mit seiner Mannschaft. Sie hatten den Auftrag, Köln und die Raffinerie in Monheim, nördlich von Köln, zu bombardieren. Die Maschine schwenkte ab in nördlicher Richtung als der Nose Gunner, der auch die Funktion des Bombardier übernahm (Positionen der Besatzung auf Seite … ) meldete „ Flak at 12 O'Clock - Flak auf 12:00 Uhr ! “. Dies waren die letzten Worte vom Navigator, so die späteren Aufzeichnungen der Überlebenden. Buchteile von Sekunden vergehen, als die vordere Kanzel - „Nose“ genannt - um 09:38 Uhr einen Volltreffer von der Flak in Köln-Flittard erhielt und den Navigator 2nd lieutenant (Leutnant) Joseph A. Seibert und Nose Gunner und Bombardier, 2nd lieutenant (Leutnant) Robert A. Stalker mit in die Tiefe riss. Zwei Motoren wurden getroffen, wichtige Teile der Maschine vielen aus.

Report über das vermisste Flugzeug von 2nd lieutenant (Leutnant) Robert G. Ritter
Der unten im Report angegebene Zeuge 1st Lt. Robert J. Scolnik, unten – zweiter von links, mit seiner Besatzung. Sie haben die Maschine von 2nd Lt. Robert G. Ritter zum letzten mal über Köln gesehen.
Angaben von 1st Lt Robert J. Scolnik

Angaben von 1st Lt Robert J. Scolnik:

Flugzeug -Typ : B-17 G

USAAF – 8. AF / 306th Bomb (H) Group / 369th Bomb (H) Squadron

Departure at Thurleigh Airfield / GB – AAF Station 111

Last Knows : 15. Oct. 1944 / 0938 at Cologne – Lost : Enemy Anti-Aircraft

Letztmalig gesehen über Köln von 1st Lt Robert J. Scolnik, ASN: O-821094

Meldung der Deutschen Luftwaffe über den Abschuss der Maschine
Die Raffinerie in Monheim während des Bombenangriffs – das letzte Ziel des Bombers.

Der Pilot, 2nd lieutenant (Leutnant) Robert G. Ritter, berichtet:

„Als wir über Köln waren, Bombardier und Navigator waren auf ihren Plätzen vorne im Bug der Maschine, erhielt dieser einen Treffer der deutschen Flak. Der komplette Bug der Maschine riss ab und stürzte zu Boden. Ich war ungefähr drei Meter hinter ihnen auf meinem Platz wo auch der Co-Pilot war. Beide linken Motoren waren getroffen und vielen aus, das Flugzeug machte eine Spirale. Ich schaute und schrie, drückte den Knopf der Klingel zum verlassen der Maschine. Später erfuhr ich von einigen Besatzungsmitgliedern, dass sie durch die aufgesetzten Sauerstoffmasken das Signal zum Ausstieg nicht gehört haben. Die Instrumententafel hing herab, Metallteile flogen. Ich saß immer noch am Steuer der Maschine, gab dem Co-Piloten ein Zeichen mit dem Daumen zum verlassen des Cockpits. Dann drückte ich den Knopf um alle Bomben abzuwerfen.“

Meldung der Deutschen Luftwaffe über den Abschuss der Maschine
Die Lederjacke vom „Nose Gunner“ 2nd Lt. Robert A. Stalker. Sie wurde nach dem Tod, zusammen mit seinen Sachen von England zu den Angehörigen in die USA gesendet.

Sgt. (Sergeant) Daniel F. Callahan, Waist Gunner, berichtet:

„Wir hatten gerade eine Hafenanlage in Köln bombardiert, ich konnte den Rhein gut erkennen da ich relativ wenig zu tun hatte. Es waren kaum deutsche Flugzeuge am Himmel. Sekunden später hörte ich über meinen Kopfhörer Schreie, die ich aber nicht deuten konnte. Ein heftiger Schlag traf die Maschine, wieder laute Schreie. Der Pilot und weitere Besatzungsmitglieder stürmten durch das Flugzeug in Richtung der Seitentür und brüllten “ bail out - bail out „ (steigt aus). Innerhalb von Sekunden hatten sie nacheinander die Maschine verlassen. Unser Top Turret Gunner hatte sich mittlerweile auch aus seiner Position befreit, stürmte zur Tür und stieg auch aus. Ich stand regungslos in der Maschine, hatte scheinbar die Situation noch nicht verstanden. Ich weiß nicht warum, aber ich lief in die Pilotenkanzel wo der Co-Pilot mit allen Kräften versuchte die Maschine in der Luft zu halten. Er schaffte es sogar noch die stark beschädigte Maschine in Richtung Westen zu dirigieren. Immer wieder schrie er zu mir “ wir schaffen das - wir schaffen das „. Scheinbar hatte ihn “ als Neuling „ der Ehrgeiz gepackt unbedingt das Flugzeug zu retten….. Ich aber schrie ihn immer wieder an “ wir müssen hier raus „.“ Es war 2nd lieutenant (Leutnant) Roy W. Duncan’s erster Flug als Co-Pilot in dieser Maschine und mit dieser Mannschaft. Vorher bestand die Besatzung einer B-17 aus 10 Mann. Diese wurde aber in den letzten Kriegsjahren auf 9 Mann reduziert, wobei einige Besatzungsmitglieder mehrere Aufgaben an Bord hatten. Der frühere Co-Pilot 2nd lieutenant Frank Carle wurde durch 2nd lieutenant Roy W. Duncan ersetzt, der zweite Waist Gunner, Sgt. Harold F. Arnwine, wurde aus der Mannschaft raus gezogen.

2nd Lt. Robert G. Ritter mit seiner Mannschaft – hier noch mit zehn Mitgliedern.

Das Foto zeigt nicht die im Text genannten Personen. Es dient lediglich zu Erklärung.|

Ein B-17 Bomber der 306th Bomb (H) Group über Köln zu der auch die Maschine von 2nd. Lt. Robert G. Ritter gehörte. Deutlich zu erkennen ist das „H“ in der Triangel auf der Tragfläche.
Anflug der Maschine über Köln-Niehl nach Köln-Flittard wo der Abschuss erfolgte. Abdrehen der Maschine in Richtung Opladen, ein nochmaliges Abdrehen in Richtung Sinthern / Geyen bis zum Absturz in Königsdorf.
Luftaufnahme von Köln-Flittard – dem Abschusspunkt der Maschine
Leichte Flakstellung bei Köln-Flittard

Die stark beschädigte Maschine, nun kaum noch durch den Piloten zu kontrollieren, bewegte sich in nördlicher Richtung auf Opladen zu. Die Besatzungsmitglieder 2nd lieutenant Robert G. Ritter (Pilot), S/Sgt. John J. Daly (Radio Operator), Sgt. Kenneth D. Ross (Ball Turr Gunner) und Sgt. John W. Tomke (Tail Gunner) sprangen mit dem Fallschirm zwischen Köln-Flittard und Opladen durch die Mitteltür der Maschine ab - einige Sekunden später verließ auch S/Sgt. Samuel J. Bussieres (Top Turr Gunner) über Opladen-Wiesdorf durch die Mitteltür der Maschine. S/Sgt. Samuel J. Bussieres landete unverletzt in Opladen-Wiesdorf und wurde dort zur Polizeiwache gebracht. Alle wurden kurze Zeit nach ihrer unbeschadeten Landung von deutschen Wehrmachtsangehörigen abgeholt bzw. festgenommen und zur Flakstellung Köln-Flittard gebracht und vernommen.

Sgt. Kenneth D. Ross der Ball Turr Gunner der Maschine

2nd lieutenant (Leutnant) Robert G. Ritter, berichtet weiter:

„Ich stieg mit dem Fallschirm aus, traf mit den Füssen am Boden auf und landete auf dem Rücken. Ich muss wohl einige Sekunden bewusstlos gewesen sein, ein Stiefel fehlte mir. Den hatte ich wohl beim Aussteigen verloren. Als ich zu mir kam, stand ein deutscher Soldat vor mir und drückte mir seinen Gewehrlauf direkt auf die Stirn. Ich hatte Angst und verstand nicht was er von mir wollte. Ich denke er dachte ich bin bewaffnet, was aber nicht stimmte. Unser Kommandeur auf dem Flugfeld in England hatte uns die Pistolen abgenommen. Er meinte wir bekommen nur Ärger wenn wir geschnappt werden und Waffen bei uns tragen.

Die Ausstiegsmöglichkeiten mit dem Fallschirm bei einem B-17 Bomber

Als er herausfand dass ich keine Waffe hatte, nahm er das Gewehr von meinem Kopf. Ich bemerkte das ich direkt in einer Flak-Batterie gelandet war. Hier war ein deutscher Major bei dem ich etwa eine Stunde war. Er war aufgeregt wie ein Huhn da Köln ja gerade bombardiert wurde. Er schaute auf meine Papiere und meinte “ Ritter, das ist ein guter deutscher Name. Ich sage zurück „ das ist ein guter Name “ und ließ das „Deutscher“ einfach weg. Er ballte seine Faust - ich glaube er wollte auf mich losgehen… Ich stand nur da und ließ seine Flüche einfach durch meine Ohren fliegen. Durch meine deutschen Vorfahren und Verwandten in den Staaten sprach- und verstand ich etwas Deutsch, die Deutschen aber sprachen recht gut Englisch. Mittlerweile behandelte mich der Deutsche Major mit der Höflichkeit eines Offiziers. Einige Zeit später sah ich einige meiner Männer wieder, da sie über dem gleichen Bereich abgesprungen waren wie ich. Ich erinnere mich aber nicht mehr an ihre Namen. Es war verrückt, er nahm uns in einem Auto mit und wir fuhren zu einem Feld wo die „Nase“ von unserem Flugzeug lag. Etwa 50 Meter entfernt davon lag der Körper vom Bombardier. Und dann, nur wenige Meter weiter, es war eine Art Dreieck, lag der andere Körper… Ich hatte also zwei meiner Männer verloren, den Bombardier und den Navigator. Später wurde der Bug der Maschine mit einem LKW abtransportiert und ich musste die beiden Toten identifizieren. Das war ein furchtbarer Anblick. „

Der Kreis markiert die Fundstelle der „Nase“ und deren Besatzung.
Fragebogen über Angehörige der US amerikanischen Luftwaffe. Dieser musste von den Überlebenden ausgefüllt werden.

Im Flugzeug befanden sich nun noch der Co-Pilot, 2nd lieutenant Roy W. Duncan, und Waist Gunner Sgt. Daniel F. Callahan, als diese über Opladen in Richtung Südwest abschmierte. Vermutlich, so haben Recherchen ergeben, versuchten beide noch die Maschine bis Belgien in der Luft zu halten, da dort die Bevölkerung, im Gegensatz zu Deutschland, erfahrungsgemäß, als Amerikaner-freundlich unter den Alliierten Flugzeugbesatzungen bekannt war. Da die Maschine aber stetig an Höhe verlor, entschloss sich Sgt. Callahan, über den, westlich von Köln liegenden Orten Pulheim-Orr und Sinthern, mit dem Fallschirm abzuspringen. Schon in der Mitteltür stehen, deutete er seinem Kameraden, 2nd lieutenant Duncan, er sollte auch aussteigen. Sgt. Callahan hing schon am rettenden Fallschirm und konnte beobachten das 2nd lieutenant Duncan kurz zögerte, dann aber auch die immer weiter an Höhe verlierende Maschine durch die Mitteltür verlies.

Luftaufnahme vom Bereich Widdersdorf vor Köln

Sgt. (Sergeant) Daniel F. Callahan, Waist Gunner, berichtet:

„Die Maschine verlor weiter an Höhe. Wir liefen beide zur Seitentür. Ich stieg aus, löste den Fallschirm aus. Wie in einem Aufzug wurde ich nach oben katapultiert. Unmittelbar danach hatte auch der Co-Pilot, 2nd lieutenant Duncan, das Flugzeug verlassen. Da ich aus irgendeinem Grund bedeutend höher in der Luft war als er, konnte ich noch beobachten wie er aus der Tür sprang. Dann schepperte es laut, Dachziegeln flogen mir um die Ohren. Ich war auf einem Dach gelandet. Unten stand eine aufgebrachte Menge Leute, die zu mir rauf schrie. Ich hatte furchtbare Angst, denn einige Leute zeigten mir in, für mich eindeutige Gesten, das sie mich umbringen wollten. Immer wieder hantierten sie mit allerlei bedrohlich wirkenden Werkzeugen in meine Richtung. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit die ich auf dem Dach verbrachte. Immer mehr Menschen versammelten sich im Innenhof. Plötzlich schien sich die Stimmung der Leute umzudrehen. Männer brachten eine Leiter und deuteten mir, ich soll runter kommen vom Dach. Ich löste meine Fallschirmgurte und kletterte, am ganzen Körper zitternd, die Leiter runter. Um mich versammelten sich Leute die mich scheinbar beschützen wollten. Andere drohen weiter mit allerhand Geräten zu mir rüber. Ich wurde in eine Haus gebracht und man deutete mir ich solle mich setzen. In diesem Moment kamen deutsche Soldaten, das Gewehr im Anschlag, und gaben mir zu verstehen, dass ich die Hände hoch heben sollte. Ein zweiter, noch sehr junger Soldat, durchsuchte mich nach Waffen und nahm mir meine Papiere ab. Nun wurde ich zu einem Fahrzeug geführt. Ich musste mich hinten in das Fahrzeug setzten, mein Bewacher saß hinter mir auf dem geöffneten Verdeck. Immer noch das Gewehr im Anschlag. Der Fahrer bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmenge.“

Ein Zeitzeuge, damals 14 Jahre, berichtet:

„Ein Besatzungsmitglied ist über Sinthern heruntergekommen, in Richtung Geyen. Er landete auf den Stallungen eines Hofes und blieb dort liegen, denn die Menschen waren sehr aufgebracht. Die Hofbesitzerin rief: Schlagt ihn tot! Das hat mich sehr schockiert. Niemand hat darauf reagiert. Aber noch bevor überhaupt jemand eine Leiter hätte holen können, waren auch schon deutsche Soldaten da. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn es länger gedauert hätte. Sie führten ihn zur Volksschule, wir begleiteten sie zu Fuß. Dort wurde der US-Soldat mit einem Wagen abgeholt.“

Ein anderer Zeitzeuge berichtet:

Die Hofbesitzerin schrie: „Stecht ihn mit der Mistgabel ab!“

Der Fronhof in Sinthern – damals und heute.

Bericht eines ehemaligen Sintherner:

„Ich war 12jähriger Hitlerjunge, wie alle aus meiner Klasse. Im Herbst sprangen über Sinthern zwei aus einem Bomber ab. Einer landete lebend auf dem Scheunendach des Hofes Pingen. Wo der andere landete, weiß ich nicht. Als wir hingerannt waren, hatte er seine Waffen, es war das Koppel mit Pistole, schon weggeworfen in einen Teich. Er war unbewaffnet und hatte sich ergeben. Eine Frau, der Name ist mir bekannt, schrie, stecht ihn mit der Mistgabel ab. Die anderen hielten sie zurück. Er hatte sich doch ergeben und war unbewaffnet. Dann kamen schon die deutschen Soldaten und haben ihn abgeführt zur Schule, wo er verhört wurde. Dann wurde er fort transportiert, wohin weiß ich nicht. Er war ein großer Mann. Ich weiß nicht genau, ob er Kanadier oder Amerikaner war. Ich kann auch nicht genau sagen, ob es der 15.10.1944 war, jedenfalls war es Herbst 1944. Das Flugzeug ist hinter Sinthern im Feld abgestürzt. Ob es bis nach Königsdorf kam, kann ich nicht sagen, ich meine, es war hinter Sinthern. Damals sind mehrere in der Gegend abgestürzt.“

Meldung der 3. Panzer-Grenadier-Division über die Festnahme von Sgt. Danile F. Callahan sowie über das Auffinden von 2nd Lt. Roy W. Duncan.
Die Schule in Sinthern heute – hier wurde Sgt. Danile F. Callahan erstmalig verhört

Sgt. Daniel F. Callahan, Waist Gunner, berichtet weiter:

„Wir waren auf einer Strasse die über freies Feld führte, als ich einige Leute auf dem Feld beobachtete die ebenfalls sehr aufgebracht waren.“

Ein Zeitzeuge aus Brauweiler berichtet dazu:

„Ich habe von Brauweiler kommend vor Sinthern im Herbst 1944 einen gefangenen amerikanischen Soldaten selbst gesehen. Eine ziemliche Menge von Leuten und ich waren dahingerannt. Der Pilot wurde bedroht. Das war auf der Brauweiler Straße von Brauweiler nach Sinthern auf der Anhöhe, dort wo der PKW steht. Der Amerikaner wurde mit Material von der Straßenböschung beworfen. Er saß verängstigt auf der offenen Ladefläche eines privaten LKW mit Gaskocher, mit dem Rücken zum Führerhaus sitzend. Der LKW stand auf der rechten Straßenseite von Brauweiler aus kommend, aber verkehrt herum, also wieder in Richtung Brauweiler. Warum er dort stand, weiß ich nicht. In der Nähe des geparkten LKW war eine Vierlings-Geschützstellung rechts im Feld. Der Fahrer war ein Privatmann. Wer (Privatmann, Soldat oder Polizist) die Menge abgedrängt hat, weiß ich nicht mehr. Dann ist der Wagen fortgefahren. Wohin, weiß ich nicht mehr. Ob es der Pilot war, der auf dem Pingenhof abgesprungen ist, weiß ich nicht.“ Hierbei handelte es sich um den Radio Operator S/Sgt. Lucien P. Lawson. Er befand sich in der Maschine von 2nd Lt. Edmund W. Gaines, die einige Minuten später in Frechen abstürzte. Siehe hierzu das nachfolgende Kapitel.

Die beschriebene Stelle, zwischen Brauweiler und Sinthern, heute.
Stellung einer leichten Flak zwischen Brauweiler und Sinthern
Das Areal der Stellung heute

Sgt. Daniel F. Callahan, Waist Gunner, berichtet weiter:

Die Fahrt ging weiter durch eine kleine Ortschaft. Dort hatte sich eine Menschenmenge entlang der Straße aufgestellt und gestikulierten aufgeregt zu mir rüber. Was die Leute sagten verstand ich nicht. Doch einige drohten mit Fäusten in meine Richtung.

Eine Zeitzeugin aus Brauweiler berichtet dazu:

„Mein Elternhaus stand gegenüber der Abtei an der Ehrenfriedstraße und ist zugunsten des heutigen Guidelplatzes abgerissen worden. Ich wohnte damals noch bei meinen Eltern. .. Es war Sonntag nach der Messe. Es war schon Entwarnung. Es standen einige Leute auf der Straße, d.h. nur auf der Seite gegenüber der Abtei. Es herrschte große Aufregung, weil in der Luft ungefähr fünf Fallschirme heruntergekommen waren. Alles diskutierte. Der junge Amerikaner stand in einem offenen Kübelwagen, der aus Richtung Königsdorf über die Bernhardstraße gekommen war und an unserem Haus vorbeifuhr. Die Leute versammelten sich vor dem Wagen, drohten mit den Fäusten und schimpften. Der Wagen kam nur langsam voran. Ein Offizier am oder im Wagen versuchte, die Leute zu beruhigen und sagte, dass es keine Selbstjustiz gäbe. Der junge Mann, der mich an meinen am 15.05.1943 in Orel/Russland gefallenen Verlobten erinnerte, war ganz verschüchtert und sah ganz ängstlich und blass aus. Der Wagen fuhr dann fort. Ich bin sicher, dass er nicht erschlagen wurde. Ich weiß nicht, wohin er gebracht wurde. Es war im Allgemeinen schnell Militär da, da Brauweiler wegen der RWE von vier Flakstationen umgeben war.“

Flakstellung im Bereich Brauweiler – Dansweiler – Königsdorf an der heutigen L91 etwa in Höhe der Gärtnerei Jonkheer
Beerdigung eines Flakangehörigen in Brauweiler

An diesem Tag wurde noch eine weitere Beobachtung bei Brauweiler gemacht:

„Aus Richtung Pulheim näherte sich ein schwerer Bomber im Sinkflug mit einer schwarzen Rauchfahne und drehte dann ab in Richtung Königsdorf.“ Er habe einen Mann am Fallschirm gesehen. Gemeinsam mit anderen Dorfbewohnern lief er zur jetzigen Tomburgstraße, wo das Crewmitglied niederging. „ Der Ami, dessen Landung ich sah, stand auf und schaute uns ängstlich an.“ Ein Mann, dessen Sohn kurz zuvor als U-Boot-Matrose gefallen sei, habe „den Amerikaner killen“ wollen. „Er wurde von uns mit Gewalt zurückgehalten“ Minuten später sei der Soldat mit einem Kübelwagen zum Luftwaffenstützpunkt Brauweiler gebracht worden.„

Anmerk.: Hierbei handelte es sich um die, nur wenige Minuten später abgestürzte B-17, in Frechen.

Der Absprung von 2nd lieutenant Roy W. Duncan

2nd lieutenant Roy W. Duncan
Report der Deutschen Luftwaffe an die amerikanische USAAF über den Tod von 2nd lieutenant Roy W. Duncan

Er verließ, laut der Aussage von Sgt. Daniel F. Callahan, als letzter die immer mehr an Höhe verlierende Maschine. In den schriftlichen Zeugenaussagen der Überlebenden, die unmittelbar nach ihrer Befreiung aus der deutschen Gefangenschaft, angefertigt wurden, tauchte nun immer wieder Behauptung oder Vermutung auf, dass 2nd lieutenant Roy W. Duncan nach seiner Landung am Fallschirm von deutschen Zivilisten totgeschlagen wurde. Trotz intensiver Nachforschungen durch den Autor konnte dies aber nicht zweifelsfrei belegt werden. Der Pilot der Maschine, 2nd lieutenant Robert G. Ritter, will 2nd lieutenant Roy W. Duncan jedoch auf einem deutschen Flugfeld identifiziert haben und berichtet von „eindeutigen Verletzungen am Kopf“ von 2nd lieutenant Roy W. Duncan. Dies hat 2nd lieutenant Robert G. Ritter auch seinen Kameraden mitgeteilt, die diese Aussage dann übernahmen und schriftlich niederlegten. Anhand der Skelettzeichnung des amerikanischen Quartermasters vom American Graves Registration Service, der die Umbettung vom Soldatenfriedhof in Geyen zum amerikanischen Soldatenfriedhof in Neuville-en Codroz (Liege, Belgium) vornahm, ist dies aber grundsätzlich nicht auszuschließen, da der Schädel erhebliche Beschädigungen aufwies.

Der amerikanische Soldatenfriedhof in Neuville-en Codroz (Liege, Belgium) 1946
Der Soldatenfriedhof heute

Die, vom American Graves Registration Service genannte Todesursache wird wie folgt beschrieben:

„What is the cause of death? Fall from plane, parachute failed to open. Give basis: Information given by Burgermeister of Geyen, Ger. Give brief Narrative: Deceased fell from a plane as it passed over Geyen, Ger. He had attempted to parachute but the chute failed to open. He was found dead by a Ger. Army officer and was buried by Ger. Mil. Personnel, who removed all personal effects.“

Was ist die Ursache des Todes? Fall aus dem Flugzeug, Fallschirm zu öffnen, ist fehlgeschlagen. Gib Grundlage: Informationen vom Bürgermeister von Geyen, Deutschland gegeben. Geben Sie kurze Erzählung: Der Verstorbene fiel von einem Flugzeug, wenn sie über Geyen, Deutschland waren. Er hatte versucht Fallschirm, aber der Fallschirm nicht zu öffnen. Er wurde von einem Deutschen Offizier in der Armee gefunden und wurde von Deutschen beerdigt. Militärpersonal hat alle persönlichen Gegenstände abgenommen.

Hierzu muss allerdings hinzugefügt werden, dass in solchen Fällen ein eigenmächtiges Handeln, hier das abnehmen von Gegenständen die sich bei dem Toten befanden, untersagt war. Nur durch eigens geschultes militärisches Personal durfte dies vorgenommen werden. Dies geschah in der Regel auf einem nahen Luftwaffenstützpunkt der deutschen Luftwaffe. Dort konnten die Gegenstände richtig gedeutet und eingeordnet werden. Ein, für den „normalen“ deutschen Soldaten unwichtiger Gegenstand, hätte hier eventuell von großer Bedeutung sein können. Erst nach dieser Untersuchung wurde eine Leiche von der Zuständigen Stelle der deutschen Luftwaffe zur Bestattung frei gegeben. Dies erklärt die Angaben des amerikanischen Quartermasters vom American Graves Registration Service, der bei der Umbettung von 2nd lieutenant Roy W. Duncan die Angaben machte: „Militärpersonal hat alle persönlichen Gegenstände abgenommen.“

Einige Aussagen der Crew
Einige Aussagen der Crew

Hierzu berichtete die ehemalige Rot-Kreuz-Helferin Sofia Czaja aus Geyen am 12. Januar 2010 im Kölner Stadt-Anzeiger:

Am Vormittag jenes 15. Oktober 1944 hockte sie mit anderen Geyenern in einem Bunker an der Manstedtener Straße. „Es war ein Sonntag mit sonnigem Wetter. Von der Nacht bis kurz vor Mittag war die ganze Zeit Fliegeralarm. Als sie um etwa 11 Uhr den Bunker verlassen konnte, habe jemand auf der Straße gerufen: „Auf dem Feld ist einer runtergekommen.“ Als Rot-Kreuz-Helferin habe sie eine Verbandskiste dabeigehabt. Mit einer Freundin sei sie ein paar Hundert Meter weit ins Feld gelaufen, dorthin, wo sich heute die Straße Weilersgrund befindet. Aber jede Hilfe kam zu spät, der Soldat war bereits tot. „Ein paar deutsche Soldaten standen bereits um ihn herum, er saß aufrecht da, in einem Loch, bleich, die Augen geschlossen, die Arme angelegt, ein großer, schlanker junger Mann, aus seinen Ohren war Blut geflossen. Es war geronnen. Sonst hatte er keine Verletzungen.“ Frau Czaja, die noch immer in Geyen wohnt, ist sich sicher: „Der Fallschirm des Soldaten hatte sich nicht geöffnet, niemand hat ihm etwas angetan.“ Durch die Wucht des Aufpralls war ein Trichter in das Feld geschlagen worden. „Die Erde war zur Seite weggespritzt.“

Wie bereits vom Piloten, 2nd lieutenant (Leutnant) Robert G. Ritter, ausgesagt wurde, hatte 2nd Lieutenant Roy W. Duncan eine Verletzung über dem Auge, welche er sich beim Flaktreffer über Köln-Flittard zugezogen hatte. Diese Verletzung, die er sich wenige Minuten vorher zugezogen hatte, sollte also noch deutlich zu erkennen gewesen sein. Des weiteren zeigt die Aufzeichnung, des schon zuvor erwähnten amerikanischen Quartermasters, erhebliche Knochenbrüche und Zerstörungen der linken Körperhälfte sowie am Schädel und der Schädeldecke.

Weiterhin berichtete Frau Czaja, der Tote habe am Fundort eine Uhr und einen schönen Goldring mit rotem Stein getragen, sehr auffällig, wie ein Siegelring. Seine Eltern, aus Kanada, hätten kurz nach Kriegsende das Grab besucht. Später soll eine Umbettung nach Kleve stattgefunden haben.

Nach Auskunft der noch lebenden Verwandten von 2nd lieutenant Roy W. Duncan hat dieser weder einen Siegelring o.Ä. besessen. Da 2nd lieutenant Roy W. Duncan aus den Vereinigten Staaten von Amerika kam, und nicht wie von Frau Czaja angegeben, aus Kanada, wäre eine Anreise zum Grab, ob aus den Vereinigten Staaten oder aus Kanada, zu dieser Zeit, kurz nach Kriegsende, unmöglich gewesen. Es gab zu diesem Zeitpunkt keinerlei Infrastruktur in Deutschland die dies ermöglichte. Aufgrund der detaillierten Beschreibung von Frau Czaja, Verletzung, Uniform sowie Fallschirm, kann es sich hier nicht um ein Besatzungsmitglied eines amerikanischen Bombers gehandelt haben. Viel weniger noch um 2nd lieutenant Roy W. Duncan!

Auf diesem Soldatenfriedhof in Geyen wurde 2nd lieutenant Roy W. Duncan erstmalig beerdigt
Sterbebucheintrag von 2nd lieutenant Roy W. Duncan in Geyen

Bisherige Erkenntnisse zum Fall:

2nd lieutenant Roy W. Duncan hat über dem Bereich Geyen als letzter den amerikanischen B-17 Bomber verlassen. Der offizielle Bericht des American Graves Registration Service besagt, das laut Aussage vom damaligen Bürgermeister von Geyen, sich sein Fallschirm nicht geöffnet hatte. Seine Leiche wurde von einem deutschen Offizier gefunden. Er wurde auf dem Soldatenfriedhof von Geyen beerdigt. Im März 1946 wurde 2nd lieutenant Roy W. Duncan vom American Graves Registration Service auf den amerikanischen Soldatenfriedhof in Neuville-en Codroz (Liege, Belgium) umgebettet. Bei dieser Umbettung wurde eine Zeichnung vom Skelett angefertigt. Diese zeigt, wie schon erwähnt, eine erhebliche Zerstörung der linken Körperhälfte, des Schädels und der Schädeldecke.

Mit diesen Zertrümmerungen der Knochen (schwarz markiert, Brüche sind durch Striche gekennzeichnet) wurde 2nd lieutenant Roy W. Duncan vom American Graves Registration Service in Geyen gefunden.

In der Geyener Pfarrchronik machte Pastor Rosenbaum zum Kriegsende noch folgende Anmerkung:

„Auf unserem Friedhof liegen Soldaten, die in der Umgebung von Geyen durch Kriegseinwirkungen getötet wurden. Ein amerikanischer Soldat wurde hier beerdigt und später durch die amerikanische Militärregierung nach der Heimat umgebettet. Die Beerdigung dieses Soldaten in ehrenvoller Weise auf unserem Friedhof brachte der Gemeinde bedeutenden Nutzen.“

Merkwürdig ist lediglich die Notiz in der Geyener Pfarrchronik, die Beerdigung dieses Soldaten „in ehrenvoller Weise auf unserem Friedhof habe der Gemeinde bedeutenden Nutzen gebracht“. Sollte sich in der feierlichen Beerdigung eine gewisse Distanzierung von anderen Vorkommnissen zeigen? Und was bedeutet der angesprochene Nutzen für den Ort? Zum 3.03.1945 ist in der Pfarrchronik noch vermerkt, dass sich ein amerikanischer Soldat bei der Einnahme des Ortes darüber verwundert, dass dieser Ort nach dem heftigen Beschuss noch existiert. War die Schonung des Ortes der angesprochene Nutzen? Es bleibt reine Spekulation.

Frau Dr. Nicole Eilers von der Historian WWII Division Research and Analysis Defense POW/Missing Personnel Office schrieb als Abschluss unserer gemeinsamen Recherchen zum Tod von 2nd lieutenant Roy W. Duncan:

„Wir wissen nicht was genau passiert ist ! Die einzige mögliche Referenz, die ich sah die darauf hindeutete das deutsche Zivilisten beteiligt gewesen sein könnten, ist in einigen Causualty Questionaires (Fragebögen) enthalten.“

Diesen Fragebogen musste jeder der Überlebenden der Maschine von 2nd lieutenant Roy W. Duncan ausfüllen. Alle Beobachtungen, gehörtes oder von anderen mitgeteiltes bezüglich des Absturzes und verbleib der Kameraden, wurde hier genauestens schriftlich festgehalten um die Todesumstände zu ermitteln. Diese schriftlich fixierten Aussagen waren zu diesem Zeitpunkt einer eidesstattlichen Erklärung gleich zu setzen.

Die führerlose Maschine

Die nun besatzungslose Maschine raste, immer weiter und an Höhe verlierend, im Bogen, und nun aus nordöstlicher Richtung kommend, auf die damalige Reichsstrasse 55 ( heute Aachener Straße ) in Richtung Frechen-Buschbell. Motoren fallen aus, die Maschine folgte zwangsläufig der Schwerkraft und drehte sich im Halbkreis, kam nun aus südwestlicher Richtung auf den Ort Königsdorf bei Frechen zu.

Der Weg der Maschine vom Abschusspunkt bis zur Absturzstelle in Königsdorf

Ein Zeitzeuge berichtet:

„Das Flugzeug schlitterte von der Sabastianusstrasse zwischen den Häusern durch an der Großkönigsdorfer Schule vorbei. Dort berührte der Linke Flügel das Toilettenhäuschen der Schule, das Flugzeug bekam einen Linksdreh, so dass es auf das Haus Brücken (heute Evangelische Kirche) zu rutschte und es zerstörte. Es explodierte, weil es noch beladen für den Einsatz in Köln war und riss die Familie Brücken in den Tod.“

Anmerkung des Autors: In jedem Bomber gab es s.g. „bomb jettison switchs“, Schalter also, mit dem ein Notabwurf der an Bord befindlichen Bomben, im Falle einer Beschädigung z.B. durch Flaktreffer,  getätigt werden konnte. War der Bomber so stark beschädigt das ein Notabwurf der Bomben nicht mehr möglich war, konnte der gesamte Bombencontainer abgeworfen werden. In diesem Fall konnten aber die Bomben nicht mehr “ scharf „ gemacht werden. Weiterhin konnten auch Anbauteile, wie z.B. der obere oder untere MG-Stand ( Top- und Ball Turrett ) abgeworfen werden. 

Die Schule, links das Toilettenhaus
Die Absturzstelle
Die Absturzstelle, damals und heute.

Ein weiterer Zeitzeuge berichtet:

„Den Absturz habe ich noch wie heute vor Augen. Es war Sonntagmorgen. Ich war an der Absturzstelle. Ich habe gesehen, dass auf dem Dach des Toilettenhäuschens der Schule der abgerissene linke Flügel des Flugzeuges lag. Er war aufgerissen. Darin lagen Kisten mit Maschinengewehrmunition. Was aus dem Flügel und den Kisten geworden ist, weiß ich nicht. Der Bomber, man sagte eine „Fliegende Festung“, muß vom Steinacker (Starenweg) gekommen sein. Auf der Wiese Steinacker lagen tote Pferde und Kühe von dem Gut Commer. Ob die Feuerwehr im Haus Brücken war, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass hinter der Schule (heute Dechant- Hansen Allee- Wendeplatz) ein Feuerwehrhäuschen mit dem „Turm“ stand, in dem die Schläuche zum Trocknen aufgehängt wurden.“

Weitere Aussagen von Zeitzeugen:

„ …(Ein Flugzeugabsturz) war am 15.10.1944. Das Flugzeug schlitterte von der Sebastianusstraße zwischen den Häusern durch an der Großkönigsdorfer Schule vorbei. Dort berührte der linke Flügel das Toilettenhäuschen der Schule, das Flugzeug bekam einen Linksdreh, so dass es auf das Haus Brücken (heute Evangelische Kirche) zu rutschte und es zerstörte. Es explodierte, weil es noch beladen für einen Einsatz in Köln war, und riss die Familie Brücken in den Tod. Es war Sonntagmorgen, als wir in der Kapelle in Kleinkönigsdorf zur Messe waren; ich war Messdiener. Wir sind sofort dorthin gerannt. Die Absturzstelle war sofort abgesperrt. Es wurde allgemein gesagt, dass es ein amerikanisches Flugzeug war wegen der Uniformen der Besatzung. Was aus den toten Besatzungsmitgliedern wurde, weiß ich nicht.“

Ein früherer Königsdorfer, fast gleichaltrig wie ein ziviles Opfer, berichtet:

„An den Bomberangriff am 15.10 kann ich mich genau erinnern. Es war der Angriff auf Köln der 1000 Bomber. Normalerweise flogen die Bomber auf Köln dicht an dicht. Diesmal kamen die Flugzeuge nur vereinzelter und seitlich versetzt. Es war Alarm. Ich bin sicher, dass sie bei dem Angriff auf Köln zu flogen und von Südwest kamen. Helmut Krull wohnte uns schräg gegenüber an der Aachener Straße in der vorletzten Villa. Wir wohnten neben dem Restaurant „Em joode Stüffje“. Wir beide waren bei der HJ und haben uns bei der Feuerwehr gemeldet. Helmut Krull kam noch während des Alarms mit dem Fahrrad vorbei und sagte, dass wir um 10:00 Uhr zu einer Übung an der Schule sein sollten. Dort stand der Übungsturm, etwa 7 -8 m hoch aus Holz an die Schule gebaut. Helmut hatte die Feuerwehruniform schon an. Ich zog mich auch um. Als ich aus dem Haus wollte, hielt mich meine Mutter fest und verbot mir, zur Übung zu gehen, bevor der Alarm vorbei wäre. Helmut fuhr dann schon los. Der Feuerwehrhauptmann war Adam Poulheim, eines der Opfer. Wie sich später herausstellte, waren nur Adam Poulheim und Helmut zur Stelle, als der Absturz geschah. Die anderen waren noch nicht gekommen. Als der Alarm vorbei war, habe ich den Bomber gesehen. Er kam einzeln. Vorher waren schon Bomber zurückgeflogen. Er machte mächtig Lärm und kam in 15- 20 m – Höhe über die Aachener Straße, und zwar da, wo das Russenlager war in der ehemaligen Gastwirtschaft Etschkner (Aachener Str.) Da ich ihn gesehen habe, bin ich sicher, dass er nicht das Haus Altstätten am Turm beschädigt hat (dazu unten). Der Überflug war viel weiter östlich über der Aachener Straße. Kaum war er rüber, gab es einen unheimlichen Knall. Ich rannte zur Schule und war einer der ersten, der da war. Die anderen von der Feuerwehr kamen später. Das Flugzeug war über den Acker des Commerhofes (Altes Kloster) runtergerutscht und auseinander gebrochen. Ein Motor lag am Anfang des Pauliparkes. Der Rumpf mit einer Tragfläche muss gegen das Haus Brücken geprallt sein. Die Fetzen der anderen Tragfläche hing in den Bäumen des Schulhofes. In den Bäumen hingen auch sonstige Fetzen, auch die roten Haare von Franziska Brücken. Es gab keinen Bombenkrater, das weiß ich bestimmt. Vom Brückenhaus stand nichts mehr. Der Keller war etwas oberhalb des Bodenniveaus. Die Kellerdecke stand schräg in der Luft. Überall waren Trümmer. Ich suchte nach Helmut und fand ihn in einem Graben 15 m hinter dem Haus. Er hatte noch die Feuerwehruniform an, war nicht zerfetzt, aber ob er alle Gliedmaßen noch hatte, weiß ich nicht mehr. Wo Frau Meusch und Adam Poulheim lagen, weiß ich nicht mehr. Als ich da war, war von der Familie Krull nur die Mutter an der Unglücksstelle. Ich weiß nicht, ob man ihr den Anblick von Helmut Krull verwehrt hat. Sie ging nachher mit mir nach Hause und sagte nur: „Der Helmut ist tot.“ Ich bin sicher, dass nirgendwo Leichen oder Leichenteile von amerikanischen Soldaten lagen. Die Maschine muß steuerlos gewesen sein. Ich bin auch sicher, dass ich nie etwas davon gehört habe, einer aus der Besatzung sei in der Umgebung oder speziell in Brauweiler erschlagen worden.“

Die zivilen Opfer aus Königsdorf
Die zivilen Opfer aus Königsdorf

Weiterhin wird von Zeitzeugen berichtet:

„Die Maschine kam von Südwesten. Mein Vater war gerade im Garten und fürchtete, dass die Maschine auf unser Haus stürzte. Der Pilot hat aber noch einmal hochgezogen und wollte auf dem Steinacker landen. Das ist das Gebiet am Anfang vom Starenweg bis zur Schule, das damals nicht bebaut war. Der Pilot wollte rechts dann an der Schule vorbei landen. Er blieb aber mit dem Flügel an dem Klohäuschen, das vor der Schule an der Stelle der Pavillons vom Kömp stand. Dadurch krachte er dann voll in das Haus Brücken hinein, das an der Stelle des evangelischen Gemeindezentrums stand. Da er noch Bomben an Bord hatte, flog das Haus in die Luft und alle Bewohner im Keller kamen um (3x Brücken, 1x Meusch). Der Krulls Junge wurde von umherfliegenden Trümmern getötet. Er war bei der freiwilligen Feuerwehr, die ihren Turm neben der Schule an Stelle des rechten Anbaus hatten. Dort wartete er… Heinrich Inden meint, dass es wohl sieben Opfer gegeben habe und noch zwei Insassen im Flugzeug saßen… Auf dem Steinacker, der teilweise auch als Wiese genutzt wurde, lagen am Tag danach die toten Kühe und Pferde mit den Beinen nach oben. Sie waren von den ausgefahrenen Rädern des Bombers erwischt worden. Mir wurde auch noch erzählt, dass eine Nonne mit zwei Helferinnen beim Angriff von den Brückens, wie Frau Meusch auch, ins Haus gerufen worden sei. Sie lehnte dankend ab und kehrte noch schnell über die Dechant-Hansen-Allee, die damals noch anders hieß, ins Elisabeth-Heim zurück und entgingen so dem sicheren Tod.“

Helmut Krull
Geburts- und Totenschein von Helmut Krull

Walter Meyer, selbst weitläufiger Verwandter der Opfer Helmut Krull, berichtet:

„Im Haus Brücken war die Station der Freiwilligen Feuerwehr. Helmut Krull und Adam Poulheim waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Helmut Krull war am 14.10.1944, einem Samstag, erst mit einem Kameraden vom Schanzen an der Westfront zurückgekommen, weil sie zu schlecht untergebracht und verpflegt worden seien. Als es Fliegeralarm gab, rannten er und Adam Poulheim aus Kleinkönigsdorf zum Haus Brücken. Frau Meusch hatte sich dort auch in Sicherheit gebracht. Im Haus Brücken waren von der Familie noch Mutter, Tochter und Sohn. Alle sechs wurden durch die Explosion des Bombers getötet. Ob Helmut Krull vor oder in dem Haus getötet worden sei, ist nicht mehr bekannt.“

Adam Poulheim

Einige Zeitzeugen haben immer wieder erwähnt dass noch Bomben an Bord des Bombers gewesen sein müssten und diese die Explosion verursacht haben.

Das dies nicht zutrifft belegen Aussagen von Besatzungsmitglieder aller Bomber, welche die Anweisung hatten, bei einem „Problem“ sich sofort der an Bord befindlichen Bomben zu entledigen. Des weiteren muss eine Bombe vor dem Abwurf erst durch den Bombardier in der Maschine „scharf gemacht“ werden. Wäre dies nicht der Fall, würde jedes Beladen der Maschine mit Bomben ein Himmelfahrtskommando für die Bodenmechaniker. Zur Explosion der Maschine in Königsdorf hat daher zweifelsfrei der noch an Bord befindliche Treibstoff der Maschine geführt. Wäre eine oder mehrer Bomben explodiert, was technisch unmöglich ist, hätte es zwangsläufig einen Krater gegeben. Die Zerstörung des Umfeldes wäre erheblich höher gewesen. Treibstoff hingegen verursacht lediglich eine seitliche Explosion.

Ein früherer Königsdorfer berichtet:

„Ich habe den Flugzeugabsturz am 15.10.1944 in Königsdorf erlebt. Wir wohnten damals auf der Franz-Lenders-Str. neben der Metzgerei Paar. Das Haus Brücken stand ungefähr da, wo das Haus Pfeilstr. 33 heute steht, aber etwas näher zur Schule zu. Es waren sechs Opfer. Der Mutter von Helmut Krull wollte man die sterblichen Überreste nicht zeigen; er war total zerfetzt. Frau Krull hatte sechs Kinder. Ihr Mann war wohl zu dieser Zeit Soldat oder in russischer Gefangenschaft . Ungefähr gegenüber der heutigen Katholischen Kirche wohnte Peter Freihöfer. Er stand bei dem Absturz in seiner Haustür und verlor durch die Explosion ein Auge. Der Bomber kam über den Steinacker und verlor aus dem Bombenschacht nach meiner Erinnerung noch zwei Bomben. Diese rutschten auf dem Steinacker in Richtung Schul-WC und Haus Brücken. Eine explodierte an dem Schul- WC, eine am Haus Bücken. Die Explosion war so groß, dass Frau Meusch, die „Licht ansagte“, über die Schule geschleudert wurde. Ihre sterblichen Überreste fand man hinter der Schule. „Licht ansagen“ bedeutete, dass sie von Haus zu Haus ging, um über ein Begräbnis zu informieren. Herr Brücken war der Einsatzleiter (Brandmeister) für die Feuerwehr, war aber zu dieser Zeit nicht da; er hat das Unglück viele Jahre überlebt. Das Haus Brücken war der Treffpunkt, an dem sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr zu versammeln hatten, wenn Alarm kam. Adam Poulheim und Helmut Krull warteten dort auf den Einsatz. Das Übungshaus der Feuerwehr war ein U-förmiger Anbau aus Holz an die rechte Giebelwand des alten Schulgebäudes, das im Zuge des Neubaus abgerissen wurde. Das Haus Brücken stand an der Paulistraße ungefähr in dem Winkel zwischen Paulistraße und Pfeilstraße.“

Letztmalig wurde die Maschine von 2nd lieutenant Robert G. Ritter von 1st Lt Robert J. Scolnik über Köln gesehen.

NameASN
Ritter, Robert G O-823455
Duncan, Roy W. O-716078
Seibert, Joseph A. O-723903
Stalker, Robert A. O-772763
Bussieres, Samuel J. 11014606
Daly, John J. 36666041
Ross, Kenneth D. 12225576
Callahan, Daniel F. 19094305
Tomke, John W. 17181832

Daten der Besatzung

Daten des NARA – Washington, bei Dienstantritt sowie unter „Gefangenschaft“, Daten bei der Registrierung nach ihrer Befreiung.

Pilot

ARMY SERIAL NUMBER 12216219 NAME RITTER#ROBERT#G RESIDENCE: STATE 23 NEW YORK RESIDENCE: COUNTY 055 MONROE PLACE OF ENLISTMENT 2204 ATLANTIC CITY NEW JERSEY DATE OF ENLISTMENT DAY 25 DATE OF ENLISTMENT MONTH 02 DATE OF ENLISTMENT YEAR 43 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 5 Enlisted Reserve or Medical Administrative Corps (MAC) Officer NATIVITY 23 NEW YORK YEAR OF BIRTH 23 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 4 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 104 Clerks, general MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 3 Reserves - exclusive of Regular Army Reserve and Officers of the Officers Reserve Corps on active duty under the Thomason Act (Officers and Enlisted Men – O.R.C. and E.R.C., and Nurses-Reserve Status) CARD NUMBER # #

Gefangenschaft

SERIAL NUMBER O&823455 NAME RITTER ROBERT G GRADE, ALPHA 2 LT Second Lieutenant or Nurse or Dietitian or Physical therapy aide GRADE CODE G Second Lieutenant or Ensign SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE AC Air Corps ARM OR SERVICE CODE 20 AC: AIR CORPS DATE REPORT: DAY (DD) 15 DATE REPORT: MONTH (MM) 10 DATE REPORT: YEAR (Y) 4 1944 RACIAL GROUP CODE 1 WHITE STATE OF RESIDENCE 23 New York TYPE OF ORGANIZATION S53 Heavy Bomber PARENT UNIT NUMBER 0306 0306 PARENT UNIT TYPE 06 Group/Regiment/Commands/System AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 24 24 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 05 05 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 5 1945 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 8 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 033 Stalag Luft 3 Sagan-Silesia Bavaria (Moved to Nuremberg-Langwasser) 49-11 REP POW TRANSPORT SHIPS

Stalag Luft 3

Co-Pilot

ARMY SERIAL NUMBER 18157189 NAME DUNCAN#ROY#W RESIDENCE: STATE 85 TEXAS RESIDENCE: COUNTY 061 CAMERON PLACE OF ENLISTMENT 8607 SAN ANTONIO TEXAS DATE OF ENLISTMENT DAY 23 DATE OF ENLISTMENT MONTH 09 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 85 TEXAS YEAR OF BIRTH 22 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 4 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 781 Semiskilled mechanics and repairmen, motor vehicles MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 6 Army of the United States - includes the following: Voluntary enlistments effective December 8, 1941 and thereafter; One year enlistments of National Guardsman whose State enlistment expires while in the Federal Service; Officers appointed in the Army of the United States under Army Regulations 605-10 CARD NUMBER # #

Navigator

ARMY SERIAL NUMBER 36048701 NAME SEIBERT#JOSEPH#A RESIDENCE: STATE 61 ILLINOIS RESIDENCE: COUNTY 031 COOK PLACE OF ENLISTMENT 6120 CHICAGO ILLINOIS DATE OF ENLISTMENT DAY 19 DATE OF ENLISTMENT MONTH 09 DATE OF ENLISTMENT YEAR 41 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION BI# Branch Immaterial-Warrant Officers,USA BRANCH: CODE 00 Branch Immaterial-Warrant Officers, USA FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 0 Undefined Code LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 61 ILLINOIS YEAR OF BIRTH 18 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 2 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 776 Semiskilled inspectors, n.e.c. MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 7 Selectees (Enlisted Men) CARD NUMBER # #

Nose Gunner

ARMY SERIAL NUMBER 39308275 NAME STALKER#ROBERT#A RESIDENCE: STATE 95 OREGON RESIDENCE: COUNTY 023 GRANT PLACE OF ENLISTMENT 9580 PORTLAND OREGON DATE OF ENLISTMENT DAY 18 DATE OF ENLISTMENT MONTH 04 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION BI#Branch Immaterial-Warrant Officers, USA BRANCH: CODE 00 Branch Immaterial-Warrant Officers, USA FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 95 OREGON YEAR OF BIRTH 11 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 8 4 years of college CIVILIAN OCCUPATION 138 Stock clerks MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 7 Selectees (Enlisted Men) CARD NUMBER # #

Top Turr Gunner

ARMY SERIAL NUMBER 11014605 NAME BUSSIERES#SAMUEL#J RESIDENCE: STATE 14 NEW HAMPSHIRE RESIDENCE: COUNTY 013 MERRIMACK PLACE OF ENLISTMENT 1480 MANCHESTER NEW HAMPSHIRE DATE OF ENLISTMENT DAY 13 DATE OF ENLISTMENT MONTH 09 DATE OF ENLISTMENT YEAR 40 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 3 Enlistment for Hawaiian Department LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 14 NEW HAMPSHIRE YEAR OF BIRTH 20 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 4 4 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 999 Undefined Code MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 1 Regular Army (including Officers, Nurses, Warrant Officers, and Enlisted Men) CARD NUMBER # #

Gefangenschaft:

SERIAL NUMBER 11014605 NAME BUSSIERES SAMUEL J GRADE, ALPHA S SG Staff Sergeant GRADE CODE 4 Major or Asst. superintendent of nurses or Director of nurses or Director of dietitians or Director of physical therapy aides or Staff Sergeant or Technician 3d Grade or Lt. Commander or Petty Officer, 2nd Class SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE AC Air Corps ARM OR SERVICE CODE 20 AC: AIR CORPS DATE REPORT: DAY (DD) 15 DATE REPORT: MONTH (MM) 10 DATE REPORT: YEAR (Y) 4 1944 RACIAL GROUP CODE 1 WHITE STATE OF RESIDENCE 14 New Hampshire TYPE OF ORGANIZATION S53 Heavy Bomber PARENT UNIT NUMBER 0306 0306 PARENT UNIT TYPE 06 Group/Regiment/Commands/System AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 12 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 05 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 5 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 8 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 091 Stalag Luft 4 Gross-Tychow (formerly Heydekrug) Pomerania, Prussia (moved to Wobbelin Bei Ludwigslust) (To Usedom Bei Savenmunde) 54-16 REP POW TRANSPORT SHIPS

Stalag Luft 4

Radio Operater

ARMY SERIAL NUMBER 16147702 NAME DALY#JOHN#J#JR RESIDENCE: STATE 61 ILLINOIS RESIDENCE: COUNTY 097 LAKE PLACE OF ENLISTMENT 6120 CHICAGO ILLINOIS DATE OF ENLISTMENT DAY 24 DATE OF ENLISTMENT MONTH 11 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 61 ILLINOIS YEAR OF BIRTH 23 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 2 2 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 736 Semiskilled chauffeurs and drivers, bus, taxi, truck, and tractor MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 6 Army of the United States - includes the following: Voluntary enlistments effective December 8, 1941 and thereafter; One year enlistments of National Guardsman whose State enlistment expires while in the Federal Service; Officers appointed in the Army of the United States under Army Regulations 605-10 CARD NUMBER # #

Gefangenschaft

SERIAL NUMBER 36666041 NAME DALY JOHN J GRADE, ALPHA S SG Staff Sergeant GRADE CODE 4 Major or Asst. superintendent of nurses or Director of nurses or Director of dietitians or Director of physical therapy aides or Staff Sergeant or Technician 3d Grade or Lt. Commander or Petty Officer, 2nd Class SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE AC Air Corps ARM OR SERVICE CODE 20 AC: AIR CORPS DATE REPORT: DAY (DD) 15 DATE REPORT: MONTH (MM) 10 DATE REPORT: YEAR (Y) 4 1944 RACIAL GROUP CODE 1 WHITE STATE OF RESIDENCE 61 Illinois TYPE OF ORGANIZATION 100 Infantry PARENT UNIT NUMBER 0306 0306 PARENT UNIT TYPE 33 Harbor Defense/Group Headquarters AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 06 06 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 03 03 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 6 1946 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 7 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 033 Stalag Luft 3 Sagan-Silesia Bavaria (Moved to Nuremberg-Langwasser) 49-11 REP POW TRANSPORT SHIPS

Stalag Luft 3

Ball Turr Gunner

ARMY SERIAL NUMBER 12225576 NAME ROSS#KENNETH#D RESIDENCE: STATE 23 NEW YORK RESIDENCE: COUNTY 119 WESTCHESTER PLACE OF ENLISTMENT 2314 CP UPTON YAPHANK NEW YORK DATE OF ENLISTMENT DAY 23 DATE OF ENLISTMENT MONTH 08 DATE OF ENLISTMENT YEAR 43 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION NO# No branch assignment BRANCH: CODE 02 No branch assignment FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 5 Enlisted Reserve or Medical Administrative Corps (MAC) Officer NATIVITY 23 NEW YORK YEAR OF BIRTH 25 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 4 4 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 138 Stock clerks MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 3 Reserves - exclusive of Regular Army Reserve and Officers of the Officers Reserve Corps on active duty under the Thomason Act (Officers and Enlisted Men – O.R.C. and E.R.C., and Nurses-Reserve Status) CARD NUMBER # #

Gefangenschaft

SERIAL NUMBER 12225576 NAME ROSS KENNETH D GRADE, ALPHA SGT Sergeant GRADE CODE 5 Captain or Asst. superintendent of nurses or Asst. director of nurses or Chief dietitian or Chief physical therapy aides or Sergeant or Technician 4th Grade or Lieutenant or Petty Officer, 3rd Class SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE AC Air Corps ARM OR SERVICE CODE 20 AC: AIR CORPS DATE REPORT: DAY (DD) 15 DATE REPORT: MONTH (MM) 10 DATE REPORT: YEAR (Y) 4 1944 RACIAL GROUP CODE STATE OF RESIDENCE TYPE OF ORGANIZATION S53 Heavy Bomber PARENT UNIT NUMBER 0306 0306 PARENT UNIT TYPE 06 Group/Regiment/Commands/System AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 28 28 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 03 03 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 6 1946 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 7 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 091 Stalag Luft 4 Gross-Tychow (formerly Heydekrug) Pomerania, Prussia (moved to Wobbelin Bei Ludwigslust) (To Usedom Bei Savenmunde) 54-16 REP POW TRANSPORT SHIPS

Waist Gunner

ARMY SERIAL NUMBER 19094305 NAME CALLAHAN#DANIEL#F RESIDENCE: STATE 97 WASHINGTON RESIDENCE: COUNTY 033 KING PLACE OF ENLISTMENT 9778 SEATTLE WASHINGTON DATE OF ENLISTMENT DAY 09 DATE OF ENLISTMENT MONTH 03 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 77 NORTH DAKOTA YEAR OF BIRTH 18 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 3 3 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 727 Semiskilled painters, construction and maintenance MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 6 Army of the United States - includes the following: Voluntary enlistments effective December 8, 1941 and thereafter; One year enlistments of National Guardsman whose State enlistment expires while in the Federal Service; Officers appointed in the Army of the United States under Army Regulations 605-10 CARD NUMBER # #

Gefangenschaft

SERIAL NUMBER 19094305 NAME CALLAHAN DANIEL F GRADE, ALPHA SGT Sergeant GRADE CODE 5 Captain or Asst. superintendent of nurses or Asst. director of nurses or Chief dietitian or Chief physical therapy aides or Sergeant or Technician 4th Grade or Lieutenant or Petty Officer, 3rd Class SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE AC Air Corps ARM OR SERVICE CODE 20 AC: AIR CORPS DATE REPORT: DAY (DD) 15 DATE REPORT: MONTH (MM) 10 DATE REPORT: YEAR (Y) 4 1944 RACIAL GROUP CODE 1 WHITE STATE OF RESIDENCE 97 Washington TYPE OF ORGANIZATION S53 Heavy Bomber PARENT UNIT NUMBER 0306 0306 PARENT UNIT TYPE 06 Group/Regiment/Commands/System AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 20 20 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 07 07 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 5 1945 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 8 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 091 Stalag Luft 4 Gross-Tychow (formerly Heydekrug) Pomerania, Prussia (moved to Wobbelin Bei Ludwigslust) (To Usedom Bei Savenmunde) 54-16 REP POW TRANSPORT SHIPS

Tail Gunner

ARMY SERIAL NUMBER 17181832 NAME TOMKE#JOHN#W RESIDENCE: STATE 72 IOWA RESIDENCE: COUNTY 197 WRIGHT PLACE OF ENLISTMENT 7214 CP DODGE HERROLD IOWA DATE OF ENLISTMENT DAY 27 DATE OF ENLISTMENT MONTH 12 DATE OF ENLISTMENT YEAR 43 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 5 Enlisted Reserve or Medical Administrative Corps (MAC) Officer NATIVITY 72 IOWA YEAR OF BIRTH 25 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 4 4 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 760 Attendants, filling stations and parking lots MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 3 Reserves - exclusive of Regular Army Reserve and Officers of the Officers Reserve Corps on active duty under the Thomason Act (Officers and Enlisted Men – O.R.C. and E.R.C., and Nurses-Reserve Status) CARD NUMBER # #

Gefangenschaft

SERIAL NUMBER 17181832 NAME TOMKE JOHN W GRADE, ALPHA SGT Sergeant GRADE CODE 5 Captain or Asst. superintendent of nurses or Asst. director of nurses or Chief dietitian or Chief physical therapy aides or Sergeant or Technician 4th Grade or Lieutenant or Petty Officer, 3rd Class SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE AC Air Corps ARM OR SERVICE CODE 20 AC: AIR CORPS DATE REPORT: DAY (DD) 15 DATE REPORT: MONTH (MM) 10 DATE REPORT: YEAR (Y) 4 1944 RACIAL GROUP CODE 1 WHITE STATE OF RESIDENCE 72 Iowa TYPE OF ORGANIZATION S53 Heavy Bomber PARENT UNIT NUMBER 0306 0306 PARENT UNIT TYPE 06 Group/Regiment/Commands/System AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 02 02 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 07 07 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 5 1945 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 8 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 091 Stalag Luft 4 Gross-Tychow (formerly Heydekrug) Pomerania, Prussia (moved to Wobbelin Bei Ludwigslust) (To Usedom Bei Savenmunde) 54-16 REP POW TRANSPORT SHIPS

Bekannte Gräber der Besatzung

Grabstein von 2nd lieutenant Roy W. Duncan
Grabstein von Sgt. John W. Tomke
Auf diesem Veteranenfriedhof ruht S/Sgt. John J. Daly - Birth: Sep. 2, 1923 - Death: Oct. 13, 2009 - Inscription: US ARMY - Note: WORLD WAR II - Burial: Calverton National Cemetery Calverton Suffolk County New York, USA

Frechen

Absturz der Boeing B-17 G # 43-38604 in Frechen

Nur wenige Minuten nach dem Abschuss des im vorigen Kapitel genannten amerikanischen B-17 Bomber über Köln-Flittard, wurde eine, in Molesworth bei Cambridgeshire/England gestartete Maschine gleichen Typs, über Köln-Poll im Bereich Grüner Anger / Rolshover Strasse, von der deutschen Flak abgeschossen. Getroffen wurde die Maschine in 15.000 Fuß (4572 Meter ) Höhe zwischen dem ersten und zweiten Motor die beide sofort im Brand gerieten.

Report über das vermisste Flugzeug von 2nd. Lt. Edmund W. Gaines
Die Abschussmeldung der Deutschen Luftwaffe für die USAAF
Bei den Toten in Frechen gefundenen Erkennungsmarken

Die Besatzung

Von links nach rechts: Hintere Reihe: Sgt. James J. Heffran – 2nd. Lt. Edmund W. Gaines – 2nd. Lt. Ralph A. Lewtas ( wurde durch 2nd Lt. Harrison K. Beder ersetzt) – 2nd Lt. Arthur A. Bergeron – S/Sgt. Raymond Tartaglia Vordere Reihe: Sgt. Elmo O. Tisdale – S/Sgt. Glenn Fragasso – Sgt. James F. Shrader – S/Sgt. Lucien P. Lawson – Sgt. Leonardus T. Inkelaar ( Viel später weg )|

Die Besatzung der Boeing B-17 G # 43-38604 von 2nd. Lt. Edmund W. Gaines und ihre Positionen im Bomber. Das Foto zeigt nicht die im Text genannten Personen. Es dient lediglich zu Erklärung.

Die Formation

Die Formation beim Anflug auf Köln

Der Abschuss

Sgt. Richard G. Stevens und S/Sgt. Paul H. Schulz flogen neben der Maschine und waren Augenzeugen beim Abschuss. Sie berichten:

Die Besatzung von Lt. Flowers, 303rd Bomb Group, sah die Maschine von 2nd. Lt. EdmundW. Gaines zum letzten mal über Köln. Untere Reihe, zweiter von rechts, Sgt. Paul H. Schulz

„Die Maschine erhielt einen Volltreffer zwischen dem ersten und zweiten Motor. Die Tragfläche fing Feuer und war in Rauch gehüllt. Sie fiel ab auf etwa 10000 Fuß, drehte nach rechts ab, machte dann eine komplette Drehung, verlor weiterhin an Höhe.“

Amerikanische B-17 Bomber über Köln-Gremberg
Rauchwolken über Köln-Gremberg nach dem Abwurf der Bomben
Die zurückgelegte Strecke der Maschine vom Abschusspunkt bis zur Absturzstelle

Zu diesem Zeitpunkt war die Besatzung der Maschine noch vollzählig an Bord, kein Crew-Mitglied wurde verletzt. Der Pilot konnte die beschädigte Maschine immer noch in der Luft halten, versuchte die Maschine in Richtung Westen zu steuern um zum rettenden Flugplatz in St.Trond (Sint-Truiden) in Belgien zu kommen. Dies war zu dieser Zeit der erste amerikanische Flugplatz der für eventuelle Notlandungen, seit seiner Einnahme durch die US Army am 15. September 1944, zur Verfügung stand. S/Sgt. Paul H. Schulz konnte in etwa 10.000 feet (3048 m) aus seiner Maschine noch einen Absprung beobachten. Er sagte später aus, dass sich der Fallschirm geöffnet habe. Hierbei handelte es sich um den Absprung von Ball Turret Gunner, Sgt. Elmo O. Tisdale. Etwa Zeitgleich sah Stg. James F. Shrader, Tail Gunner in der angeschossenen Maschine, den Waist Gunner,Sgt. James J. Heffran, aus der Seitentür abspringen. Beide, Sgt. Elmo O. Tisdale und Sgt. James J. Heffran wurde später an der Vogelsanger Straße in Köln-Bocklemünd schwer verletzt aufgefunden. Bei Sgt. Heffran hatte sich, im Gegensatz zu Sgt. Tisdale, der Fallschirm nicht geöffnet. Beide starben kurze Zeit später im Reserve-Krankenhaus Hohenlind in Köln. Anschließend wurden die Leichen zur Identifizierung und Aufnahme der Personalien zum Flugfeld Butzweilerhof überstellt. Beerdigt wurden sie auf dem West-Friedhof in Köln.

Mitteilungen des Krankenhaus Köln-Hohenlind an die USAAF über den Tod von Sgt. James J. Heffran
..und Sgt. Elmo O. Tisdale, sowie deren Grablage auf dem West-Friedhof in Köln.

An diesem Tag wurde eine Beobachtung bei Brauweiler gemacht:

„Aus Richtung Pulheim näherte sich ein schwerer Bomber im Sinkflug mit einer schwarzen Rauchfahne und drehte dann ab in Richtung Königsdorf.“ Er habe einen Mann am Fallschirm gesehen. Gemeinsam mit anderen Dorfbewohnern lief er zur jetzigen Tomburgstraße, wo das Crewmitglied niederging. „ Der Ami, dessen Landung ich sah, stand auf und schaute uns ängstlich an.“ Ein Mann, dessen Sohn kurz zuvor als U-Boot-Matrose gefallen sei, habe „den Amerikaner killen“ wollen. „Er wurde von uns mit Gewalt zurückgehalten“ Minuten später sei der Soldat mit einem Kübelwagen zum Luftwaffenstützpunkt Brauweiler gebracht worden.“ Hierbei handelte es sich um den Bombardier der Maschine, S/Sgt. Raymond Tartaglia.

Ein Zeitzeuge berichtet:

„Von den Dächern heulten die Sirenen. Großalarm! Ich schaute prüfend zum Himmel. Es war an diesem Morgen des 15. Oktober 1944 klar und sonnig. Man konnte weit sehen, ein Nachteil für angreifende Flugzeuge. Aber das störte in diesen Wochen des Jahres 1944 die alliierten Luftstreitkräfte kaum noch. Seit geraumer Zeit überflogen sie fast täglich Frechen, sei es, um die nahe Stadt Köln zu bombardieren, die Industriewerke Knapsack anzugreifen oder im Tiefflug Menschen und Fuhrwerke unter Beschuß zu nehmen. Ich horchte. Leise noch, aber unüberhörbar brummte es in der ferne. Mit bloßem Auge war noch nichts zu erkennen. Nach dem tiefen Ton zu urteilen, befand sich wieder jener Bomberverbände im Anflug, die wie Vogelschwärme am Himmel auftauchten und eine breite Spur er Zerstörung hinterließen. Ich eilte ins Haus. Meine Mutter stand bereits mit einem schweren Koffer in der Hand an der Haustür und wartete auf mich. „beeil dich!“ rief sie mir entgegen. Wie schon so viele Male, ergriff ich die beiden Koffer, die mir anvertraut waren. Dann machten wir uns auf den Weg zum Luftschutzbunker. Auf der Straße hasteten gepäckbeladene Frauen und Kinder an uns vorüber. Sie hatten das selbe Ziel und waren wie wir Mitglieder der „Bunkergemeinschaft 52“, zu der Bewohner der Uesdorfer Straße und der Waidmaar gehörten. Unter ihnen traf ich auch ein paar Schulkameraden. Während die meisten Leute gleich die vielen Stufen hinabstiegen, die zum Schutzstollen führten, blieben wir Jungen in dem Betonhäuschen, das kuppelförmig den Bunkereingang überwölbte. Sofern keine direkte Gefahr drohte, duldeten uns die Männer dort und gestatteten uns einen Blick ins Freie. Im Augenblick stand die eiserne Bunkertür weit offen. Wir hatten uns nach draußen begeben und spähten in Richtung Westen. Die Anfliegenden Maschinen waren jetzt deutlich zu erkennen. Knapsack schien ihr Ziel zu sein. (Anmerkung des Autors: Das Ziel an diesem Tag war zweifelsfrei die Stadt Köln.) Da! Am Himmel zeigten sich kleine weiße Explosionswölkchen. Die Marsdorfer Flakbatterie hatte zu schießen begonnen.

Die Flakstellung bei Köln-Marsdorf

Der Bomberverband, es waren viermotorige amerikanische Maschinen, begann sich zu zerstreuen, um kein geschlossenes Ziel zu bieten. Einige Flugzeuge drehten in Richtung Köln ab. Eines von ihnen mußte getroffen sein. Es verlor mehr und mehr an Höhe und hielt gerade auf uns zu, während sich um seinen Rumpf die Explosionswölkchen der Flak mehrten. Plötzlich überstürzten sich die Ereignisse. Von der einen Tragfläche der Maschine löste sich ein Motor und stürzte mitten in die Häuserreihen Frechens. Das Leitwerk brach ab, trudelte zu Boden. Jäh senkte sich das Flugzeug zur Erde. Es sah ganz so aus, als müsse der viermotorige Koloß gegen unseren Bunker oder die nahe liegenden Häuser prallen.

(Anmerkungen des Autors: Der Bomberverband kam aus südlicher Richtung auf Köln zugeflogen – siehe Anflugplan. Abgeschossen wurde die Maschine über Köln-Poll im Bereich Grüner Anger / Rolshover Strasse – siehe Bericht zum Abschuss mit Koordinaten. Zum Anflug - siehe Anflugplan bis zum Absturz.)

Entsetzt stürzte ich die Treppenstufen zum Schutzstollen hinab. Unten im Bunker sahen sich die Frauen mit angstvollen Augen an, als sie erfuhren, was oben geschah. Man spürte, was die meisten von ihnen dachten: Hoffentlich bleibt unser Haus verschont. Nach kurzer Zeit herrschte Gewissheit. Zwischen Fischmaar, Waidmaar und Uesdorfer Straße, im Innenbereich unserer hufeinsenförmigen Siedlung war der Bomber niedergegangen. Er lag dort, wo die Gärten der einzelnen Hauseigentümer zusammenstießen. Als das Singen der Flaksplitter aufgehört hatte, wagte ich mich ins Freie. Das Flugzeug brannte. Mann konnte es von der Straße aus erkennen, obwohl Häuser die Sicht versperrten. Eine dichte Rauchwolke stieg von der Absturzstelle hoch. Ein paar Männer näherten sich vorsichtig dem brennenden Wrack. Sie brachten eine aufregende Kund mit. Die Maschine trug noch einen Teil ihrer Bombenlast bei sich. Ratlos schauten sich die Männer an. Was sollte nun geschehen? Der Brand musste so schnell wie möglich gelöscht werden, sonst bestand die Gefahr, dass die Bomben explodierten und ringsum alles verwüsteten. Als nach einiger Zeit ein paar Feuerwehrleute auftauchten, war schon der Löschversuch zwecklos. Das Feuer hatte sich ausgebreitet und strahlte eine sengende Hitze aus. Mit unregelmäßigem Geknatter explodierte Maschinengewehrmunition. Es war zu gefährlich, sich in die unmittelbare Nähe des Flugzeuges zu begeben. Die Feuerwehr rückte deshalb bald wieder ab. Ich stand auf der Straße und spähte durch eine Lücke zwischen Häusern zu dem brennenden Flugzeugwrack hinüber. Plötzlich fasste ein Luftstoß wie eine Riesenfaust nach mir, presste meinen Atem in die Lunge zurück und ließ mich wanken. In meinen Ohren dröhnte es auf. Um mich herum berstende Häuser, Staub, Krachen. Ich stürzte, kroch auf allen vieren, wälzte mich in den Straßengraben. Durch die Luft taumelte langsam ein Regenabflussrohr auf mich zu. Ich drückte mich eng an den Boden. Das Rohr schlug wenige Meter vor mir mit blechernem Klang auf. Erdklumpen prasselten auf meinen Körper. Erst nach einigen Minuten, als das Dröhnen in meinen Ohren etwas nachließ, begriff ich, was geschehen war. Die Bombenlast des Flugzeuges hatte sich entzündet. Eine schreckliche Angst vor weiteren Explosionen packte mich. Ich sprang auf und rannte so schnell ich konnte über das freie Feld zum Notausgang des Bunkers. In großen Sätzen sprang ich die Treppenstufen hinab. Erst als ich den schützenden Stollen erreicht hatte, fühlte ich mich in Sicherheit. Weitere Explosionen erfolgten jedoch nicht. So drängte es alle Bunkerinsassen, sich mit eigenen Augen von den Geschehnissen zu überzeugen. Die Leute verließen den Schutzstollen und eilten auf die Straße. Mittlerweile hatten die Sirenen das Zeichen für Entwarnung gegeben, so dass neue Gefahren im Augenblick nicht zu befürchten waren. Die Bombenexplosion hatte allen umliegenden Gebäuden erheblichen Schaden zugefügt. Dächer waren abgedeckt, Wände gerissen und eingedrückt, Fenster und Türen zerfetzt. Auch unser Haus bot einen traurigen Anblick. Vieles, für das meine Eltern lange Zeit gespart hatten, war vernichtet worden. Meine Mutter konnte sich nur langsam damit abfinden. Ich ging in den Garten. Dort, wo die Maschine niedergegangen war, gähnte ein tiefer Krater, um den sich ein Gewirr von verbogenen Aluminiumteilen türmte. Wenige Meter abseits erblickte ich den mächtigen Block eines Flugzeugmotors.

Ein Motor der Maschine

Dicht daneben streckten sich mir die Läufe mehrerer Maschinengewehre entgegen. Der Boden war mit Munition übersäht. Als ich mich bückte, um ein paar Patronen aufzuheben, entdeckte ich zwischen den Trümmern ein angekohltes schwarzes Büchlein. Ich hob es auf und schlug es auf. „The New Testament of Jesus Christ“ stand auf dem Titelblatt. Betroffen blätterte ich die Seiten um. Das einer der Flieger dieses Buch bei sich getragen hatte, versetzte mich in Erstaunen. Es wollte mir unverständlich erscheinen, dass man zu Flügen, die Hunderten Tod und Elend brachten, das Neue Testament mitnahm.

Doch dann sah ich vor meinen geistigen Augen die Flugzeugbesatzung, wie um sie her die Granaten bartsen, Splitter in ihre Leiber schlugen. Ich dachte daran, dass diese Männer ein solches Schicksal tagtäglich vor Augen gehabt haben mussten. Einem von ihnen war angesichts dieses Schicksals das Büchlein Trost und Halt gewesen. Doch wo war die Flugzeugbesatzung geblieben? An der Absturzstelle konnte ich nichts entdecken. Erst nach einer Stunde, als ich gerade über einen Acker zu der Stelle stapfte, wo das Leitwerk der Maschine niedergegangen war, sah ich sie. Blutige Rümpfe, ohne Kopf und Glieder, so lagen die Menschen, die vor einigen Stunden noch gelebt hatten, zu meinen Füssen. Durch die Gewalt der Bombenexplosion waren die Körper hierher geschleudert worden. Der Geruch verbrannten Fleisches stieg von den entstellten Leibern auf und verursachte ein Würgen in meinem Hals. Schaudernd wandte ich mich ab. Etwa 100m weiter lag das Leitwerk des Flugzeuges mit dem Endstück des Rumpfes. Ich schaute es mir an. Auch hier ein Toter. Eingeklemmt unter dem schweren Drehkranz seines Maschinengewehres hockte der Heckschütze in seiner Kanzel. Als ich nach Hause zurückkehrte, hatte meine Mutter bereits notdürftig Ordnung geschaffen. „Du musst jetzt erst etwas essen“ sagte sie zu mir und holte Brot und etwas Blutwurst herbei. Blutwurst! Ich spürte wie der Eckel in mir hochstieg und ein Gefühl der Übelkeit wachrief. „Nein Danke“ stieß ich abwehrend hervor. Um keinen Preis hätte ich auch nur einen Bissen zu mir nehmen können. Ich verließ das Haus und ging langsam in den Garten. Der Himmel hatte sich bewölkt und eine graue Farbe angenommen. Hier und da brachen die Sonnenstrahlen noch einmal durch und versuchten der dunkel gewordenen Welt etwas zu schenken.

Die Absturzstelle damals – Blickrichtung zur Absturzstelle heute

Bericht der Frechener Polizei vom 15. Oktober 1944:

„Feindflugzeugabsturz an der hies. Üsdorferstraße u. später Detonation einer Sprengbombe. 1 Person wurde verletzt. 2 Tote aus dem Feindflugzeug wurden nach der Leichenhalle des hies. Krankenhauses gebracht. In der Wohnung von R.St. wurde 1 Fallschirm u. 1 Gurt Munition sichergestellt. Bei G. hier Hauptstr. Nr. … liegt im Anbau des Hauses ein Flakblindgänger. Ein Bombenblindgänger liegt im Garten des Hauses von Sch.“

Meldung der Deutschen Luftwaffe an die USAAF über den Verbleib der noch beim Absturz an Bord befindlichen Besatzungsmitglieder.

Die Gräber in Frechen

Gräberliste der Gemeinde Frechen mit den Angaben zur Grablage. Bei den beiden unter 2) und 5) angegebenen handelte es sich um die Gräber von 2nd Lt. Arthur A. Bergeron und S/Sgt. Glenn Fragasso. Der Name unter 4) ist hier falsch geschrieben = Beder.

2nd Lt. Harrison K. Beder während seiner Ausbildung

2nd Lt. Harrison K. Beder während seiner Ausbildung
2nd Lt. Harrison K. Beder während seiner Ausbildung
2nd Lt. Harrison K. Beder während seiner Ausbildung
Feldpostbrief von 2nd Lt. Harrison K. Beder

„Es ist etwa drei Minuten, bevor ich gleich die Räder vom Boden gehoben habe. Dachte, Du würdest gerne sehen, wie dein Cousin aussieht, während er versucht, einen Flugzeug zu fliegen.“

Daten der Besatzung

Pilot

Pilot

ARMY SERIAL NUMBER 14122124 NAME GAINES#EDMUND#W RESIDENCE: STATE 46 NORTH CAROLINA RESIDENCE: COUNTY 057 DAVIDSON PLACE OF ENLISTMENT 4787 SHAW FLD SUMTER SOUTH CAROLINA DATE OF ENLISTMENT DAY 25 DATE OF ENLISTMENT MONTH 06 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 51 INDIANA YEAR OF BIRTH 22 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 5 1 year of college CIVILIAN OCCUPATION 243 Attendants, professional and personal service, n.e.c. MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 6 Army of the United States - includes the following: Voluntary enlistments effective December 8, 1941 and thereafter; One year enlistments of National Guardsman whose State enlistment expires while in the Federal Service; Officers appointed in the Army of the United States under Army Regulations 605-10 CARD NUMBER # #

Co-Pilot

Co-Pilot

ARMY SERIAL NUMBER 31059625 NAME BERGERON#ARTHUR#A RESIDENCE: STATE 15 RHODE ISLAND RESIDENCE: COUNTY 007 PROVIDENCE PLACE OF ENLISTMENT 1328 FT DEVENS MASSACHUSETTS DATE OF ENLISTMENT DAY 14 DATE OF ENLISTMENT MONTH 01 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION BI# Branch Immaterial - Warrant Officers, USA BRANCH: CODE 00 Branch Immaterial - Warrant Officers, USA FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 15 RHODE ISLAND YEAR OF BIRTH 18 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 4 4 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 072 Retail managers MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 7 Selectees (Enlisted Men) CARD NUMBER # #

Navigator

Navigator

ARMY SERIAL NUMBER 12121069 NAME BEDER#HARRISON#K RESIDENCE: STATE 23 NEW YORK RESIDENCE: COUNTY 061 NEW YORK PLACE OF ENLISTMENT 2364 NEW YORK CITY NEW YORK DATE OF ENLISTMENT DAY 15 DATE OF ENLISTMENT MONTH 08 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps EDUC. SPEC. ## ## DEFER. DATE MONTH 94 DEFER. DATE YEAR 93 SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 23 NEW YORK YEAR OF BIRTH 21 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 8 4 years of college CIVILIAN OCCUPATION 001 Accountants and auditors MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 3 Reserves - exclusive of Regular Army Reserve and Officers of the Officers Reserve Corps on active duty under the Thomason Act (Officers and Enlisted Men – O.R.C. and E.R.C., and Nurses-Reserve Status)

Bombardier

Bombardier

SERIAL NUMBER 36564520 NAME TARTAGLIA RAYMOND GRADE, ALPHA S SG Staff Sergeant GRADE CODE 4 Major or Asst. superintendent of nurses or Director of nurses or Director of dietitians or Director of physical therapy aides or Staff Sergeant or Technician 3d Grade or Lt. Commander or Petty Officer, 2nd Class SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE AC Air Corps ARM OR SERVICE CODE 20 AC: AIR CORPS DATE REPORT: DAY (DD) DATE REPORT: MONTH (MM) DATE REPORT: YEAR (Y) RACIAL GROUP CODE 1 WHITE STATE OF RESIDENCE 62 Michigan TYPE OF ORGANIZATION PARENT UNIT NUMBER PARENT UNIT TYPE AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 20 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 06 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 5 1945 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 8 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 091 Stalag Luft 4 Gross-Tychow (formerly Heydekrug) Pomerania, Prussia (moved to Wobbelin Bei Ludwigslust) (To Usedom Bei Savenmunde) 54-16 REP POW TRANSPORT SHIPS

Top Turret Gunner

Top Turret Gunner

ARMY SERIAL NUMBER 20382565 NAME FRAGASSO#GLENN RESIDENCE: STATE 34 DISTRICT OF COLUMBIA RESIDENCE: COUNTY 001 DISTRICT OF COLUMBIA PLACE OF ENLISTMENT 3490 WASHINGTON DISTRICT OF COLUMBIA DATE OF ENLISTMENT DAY 06 DATE OF ENLISTMENT MONTH 01 DATE OF ENLISTMENT YEAR 41 GRADE: ALPHA DESIGNATION P0T# Undefined Code GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION CAC Coast Artillery Corps BRANCH: CODE 40 Coast Artillery Corps or Army Mine Planter Service FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 0 Undefined Code LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 7 National Guard NATIVITY 47 SOUTH CAROLINA YEAR OF BIRTH 21 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 1 1 year of high school CIVILIAN OCCUPATION 460 Shoemakers and shoe repairmen, not in factory MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 4 National Guard (Officers, Warrant Officers, and Enlisted Men) CARD NUMBER # #

Radio Operator

Radio Operator

ARMY SERIAL NUMBER 33271316 NAME LAWSON#LUCIEN#P RESIDENCE: STATE #2 Undefined Code RESIDENCE: COUNTY 083 Undefined Code PLACE OF ENLISTMENT 3234 ERIE PENNSYLVANIA DATE OF ENLISTMENT DAY 19 DATE OF ENLISTMENT MONTH 05 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION BI# Branch Immaterial - Warrant Officers, USA BRANCH: CODE 00 Branch Immaterial - Warrant Officers, USA FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 32 PENNSYLVANIA YEAR OF BIRTH 10 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 5 1 year of college CIVILIAN OCCUPATION 920 Unskilled occupations in production of petroleum MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 7 Selectees (Enlisted Men) CARD NUMBER # #

Gefangenschaft

SERIAL NUMBER 33271316 NAME LAWSON LUCIEN P GRADE, ALPHA S SG Staff Sergeant GRADE CODE 4 Major or Asst. superintendent of nurses or Director of nurses or Director of dietitians or Director of physical therapy aides or Staff Sergeant or Technician 3d Grade or Lt. Commander or Petty Officer, 2nd Class SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE AC Air Corps ARM OR SERVICE CODE 20 AC: AIR CORPS DATE REPORT: DAY (DD) 15 DATE REPORT: MONTH (MM) 10 DATE REPORT: YEAR (Y) 4 1944 RACIAL GROUP CODE 1 WHITE STATE OF RESIDENCE 32 Pennsylvania TYPE OF ORGANIZATION S53 Heavy Bomber PARENT UNIT NUMBER 0303 0303 PARENT UNIT TYPE 06 Group/Regiment/Commands/System AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 25 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 05 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 5 1945 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 8 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 091 Stalag Luft 4 Gross-Tychow (formerly Heydekrug) Pomerania, Prussia (moved to Wobbelin Bei Ludwigslust) (To Usedom Bei Savenmunde) 54-16 REP POW TRANSPORT SHIPS

Ball Turret Gunner

Ball Turret Gunner

ARMY SERIAL NUMBER 38496909 NAME TISDALE#ELMO#O RESIDENCE: STATE 88 LOUISIANA RESIDENCE: COUNTY 117 WASHINGTON PLACE OF ENLISTMENT 8880 NEW ORLEANS LOUISIANA DATE OF ENLISTMENT DAY 21 DATE OF ENLISTMENT MONTH 07 DATE OF ENLISTMENT YEAR 43 GRADE: ALPHA DESIGNATION PV3# Undefined Code GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION AC# Air Corps BRANCH: CODE 20 Air Corps FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 0 Undefined Code LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL # Undefined Code NATIVITY 45 MISSISSIPPI YEAR OF BIRTH 23 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 2 2 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 999 Undefined Code MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 7 Selectees (Enlisted Men) CARD NUMBER

Waist Gunner

Waist Gunner

Sgt. James J. Heffran, ASN: 32729019

Keine weiteren Informationen

Tail Gunner

Tail Gunner

ARMY SERIAL NUMBER 32581829 NAME SHRADER#JAMES#F RESIDENCE: STATE 23 NEW YORK RESIDENCE: COUNTY 009 CATTARAUGUS PLACE OF ENLISTMENT 2309 BUFFALO NEW YORK DATE OF ENLISTMENT DAY 11 DATE OF ENLISTMENT MONTH 11 DATE OF ENLISTMENT YEAR 42 GRADE: ALPHA DESIGNATION PVT# Private GRADE: CODE 8 Private BRANCH: ALPHA DESIGNATION BI# Branch Immaterial - Warrant Officers, USA BRANCH: CODE 00 Branch Immaterial - Warrant Officers, USA FIELD USE AS DESIRED # # TERM OF ENLISTMENT 5 Enlistment for the duration of the War or other emergency, plus six months, subject to the discretion of the President or otherwise according to law LONGEVITY ### ### SOURCE OF ARMY PERSONNEL 0 Civil Life NATIVITY 23 NEW YORK YEAR OF BIRTH 18 RACE AND CITIZENSHIP 1 White, citizen EDUCATION 4 4 years of high school CIVILIAN OCCUPATION 703 Semiskilled occupations in building of aircraft, n.e.c. MARITAL STATUS 6 Single, without dependents COMPONENT OF THE ARMY 7 Selectees (Enlisted Men) CARD NUMBER # #

Gefangenschaft

SERIAL NUMBER 32581829 NAME SHRADER JAMES F GRADE, ALPHA S SG Staff Sergeant GRADE CODE 4 Major or Asst. superintendent of nurses or Director of nurses or Director of dietitians or Director of physical therapy aides or Staff Sergeant or Technician 3d Grade or Lt. Commander or Petty Officer, 2nd Class SERVICE CODE 1 ARMY ARM OR SERVICE INF Infantry ARM OR SERVICE CODE 10 INF: INFANTRY DATE REPORT: DAY (DD) 15 DATE REPORT: MONTH (MM) 10 DATE REPORT: YEAR (Y) 4 1944 RACIAL GROUP CODE 1 WHITE STATE OF RESIDENCE TYPE OF ORGANIZATION S53 Heavy Bomber PARENT UNIT NUMBER 0303 0303 PARENT UNIT TYPE 06 Group/Regiment/Commands/System AREA 72 European Theatre: Germany LATEST REPORT DATE: DAY (DD) 12 LATEST REPORT DATE: MONTH (MM) 05 LATEST REPORT DATE: YEAR (Y) 5 1945 SOURCE OF REPORT 1 Individual has been reported through sources considered official. STATUS 8 Returned to Military Control, Liberated or Repatriated DETAINING POWER 1 GERMANY CAMP 035 Dulag Luft Grosstychow Dulag 12 REP POW TRANSPORT SHIPS

Die Gräber heute

Arthur A. Bergeron Second Lieutenant, U.S. Army Air Forces Service # O-822890 359th Bomber Squadron, 303rd Bomber Group, Heavy Entered the Service from: Rhode Island Died: 16-Oct-44 Buried at: Plot D Row 19 Grave 7 Ardennes American Cemetery Neupre, Belgium Awards: Air Medal with Oak Leaf Cluster

Glenn Fragasso Birth: Feb. 25, 1923 Death: Oct. 15, 1944 KIA with the 303rd Bomb Group Burial: Arlington National Cemetery Arlington Arlington County Virginia, USA Plot: SECTION 34 SITE 3890

Edmund Wilfred Gaines Second Lieutenant, U.S. Army Air Forces Service # O-819079 359th Bomber Squadron, 303rd Bomber Group, Heavy Entered the Service from: North Carolina Died: 16-Oct-44 Buried at: Plot D Row 20 Grave 9 Ardennes American Cemetery Neupre, Belgium Awards: Air Medal, Purple Heart with Oak Leaf Cluster

James J Heffran Birth: Jun. 15, 1923 Death: Oct. 15, 1944 Burial: Long Island National Cemetery Farmingdale Suffolk County New York, USA Plot: J, 23170

Lucien P. Lawson Birth: Sep. 23, 1910 Death: May 16, 1953 Inscription:PENNSYLVANIA T SGT 303 BOMB GP AAF WORLD WAR II AM-PH Burial: McKean County Memorial Park Lafayette McKean County Pennsylvania, USA

Auf diesem Friedhof für Veteranen in Southern Nevada Veterans Memorial Cemetery hat S/Sgt. Raymon Tartaglia seine letzte Ruhe gefunden.

JAMES F SHRADER Birth: December 4, 1918 Death: September 13, 2004 85 years Burial: 39401 (Hattiesburg, Forrest County)

Bericht der USAAF

Bericht der USAAF über den Angriff auf Köln am 15. Oktober 1944

Epilog

Durch die westliche Lage der Stadt und die Existenz des Rheins als gute Navigationshilfe war Köln im Krieg ein bevorzugtes Angriffsziel der Alliierten. Am 12. Mai 1940 fand der erste kleinere Luftangriff auf Köln statt, in der Nacht zum 2. März 1941 der erste große Angriff mit ca. 100 Bombern. Am 2. März 1945 gab es den letzten von insgesamt 262 Luftangriffen. Dieser war noch einmal besonders heftig, weil die Alliierten den vorrückenden Bodentruppen im wahrsten Sinne des Wortes den Weg frei machen wollten. ln diesem gesamten Zeitraum gab es insgesamt 1.122 Fliegeralarme und 1.089 „Öffentliche Luftwarnungen“ (welche im August 1942 als neues Alarmsignal eingeführt worden waren). Diese Alarme sorgten dafür, dass die Bevölkerung bis zu 2.000 Stunden in Luftschutzkellern bzw. Kellern verbrachte, das entspricht in einem Stück rund 83 Tagen und Nächten oder fast drei Monaten. Wenn die örtlichen Rundfunksender plötzlich nicht mehr sendeten, bedeutete dies, daß ein Angriff drohte, denn angreifende Verbände orientierten sich an den Radiosignalen und daher wurden sie bei Feststellung anrückender Feindverbände abgeschaltet. Die Menschen flohen nach Ertönen der Sirenen in die Schutzräume und Keller. Gerade zu Beginn des Luftkrieges gab es noch nicht viele öffentliche Schutzräume. Wurde ein Haus getroffen, konnten in Hauskellern überlebende Menschen auch durch Verbindungsöffnungen in angrenzende Keller fliehen. Häufig war jedoch jede Fluchtmöglichkeit verschüttet, Keller zusammengebrochen oder durch Feuer alles so verqualmt, dass es kein Entkommen für die Menschen gab. Sie wurden durch die Trümmer in eingestürzten Kellern erschlagen oder erstickten qualvoll. Von den Kriegstoten in Köln starben zwei Drittel in den Schutzräumen bzw. Kellern.

Die größten Zerstörungen Kölns während des 2. Weltkrieges entstanden durch den ersten 1.000-Bomber-Angriff des Krieges - Deckname „Operation Millennium“. Genau 1.096 Bombenflugzeuge starteten von alliierten Flugplätzen und flogen in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1942 zwischen 0.47 Uhr und 2.25 Uhr einen heftigen Angriff auf die Stadt. Bis kurz vor Start der Operation galt auch Hamburg als mögliches Alternativ-Ziel, schlechtes Wetter über Norddeutschland ließ die Entscheidung allerdings kurzfristig auf Köln fallen. 243 ha / 2,4 qkm der Stadt wurden bei diesem Großangriff in Trümmer gelegt, ungefähr 30.000 Häuser beschädigt oder zerstört. Nur 300 Häuser überstanden den Angriff unversehrt. Ungefähr 1.500 Tonnen Bomben fielen auf die Stadt. Zwei Drittel der abgeworfenen Bomben waren Brandbomben, die dann in der Stadt etwa 12.000 Einzelbrände verursachten, die zu 1.700 Großbränden führten. Nur aufgrund der Tatsache, daß viele Einwohner die Stadt während des Krieges schon verlassen hatten, gab es „nur“ etwa 480 Tote. Zudem waren 5.000 Verletzte zu beklagen, es gab 45.000 Obdachlose. Auch wenn schon bei diesem Angriff viele Feuer verursacht worden waren, gab es das Phänomen des Feuersturms erstmals bei einem großen Angriff am 29. Juni 1943, bei dem etwa 4.400 Tote gezählt wurden. Nach diesem Angriff gab es bereits 230.000 Obdachlose in der Stadt.

Zu Beginn des Krieges lebten ca. 770.000 Bürger in Köln, am Ende nur noch 40.000. Durch die Luftangriffe gab es insgesamt etwa 20.000 Tote. Während des gesamten Luftkrieges fielen etwa 1,5 Millionen Bomben auf Köln.

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