Die Überquerung der Erft


Am frühen Morgen des 27. Februar 1945 begannen unter dem Kommando von General Rose die Vorbereitungen zur Überquerung der Erft.

Major General Maurice Rose
The Stars and Stripes vom 1. März 1945
Vormontage einer D/S Bailey Bridge bei ElsdorfEine Kiste Whisky für den ersten..

Die nur an wenigen Stellen ausgebaute Erftstellung verfügte weder über Drahthindernisse noch über Minenfelder. Das letzte grössere Minenfeld befand sich von Bettenhoven kommend, an der L 213, vor dem Ort Oberembt. Hier hatten insbesondere die Panzerminen den vorrückenden US-Panzern noch erheblichen Schaden zu gefügt bis sie den Ort einnehmen konnten. Die Erft selber, mit ihren Nebenarmen und Kanälen im überhöhten Gelände auf beiden Seiten, bildete zwischen Bergheim und Bedburg ein breites Hindernis. Insbesondere die Braunkohlengruben erleichterten die Abwehr für die deutschen Truppen. Noch während der Kämpfe an der Erft wurden von amerikanischen Armored Engineers bereits erste, so genannte „ treadway bridges “ gebaut, um der vorrückenden US-Infanterie das Überqueren der Erft zu ermöglichen. Später sollte hier ein so genannter „ Brückenkopf “ gebildet werden, der den Nachschub der US-Truppen in Richtung Köln und Neuss sicherte.

Der erste Versuch wurde am 27. Februar 1945 bei Glesch unternommen. Hier fand die Task Force Hogan eine nicht vollständig zerstörte Brücke vor. Das Vorhaben scheiterte jedoch am starken Beschuss der 363. VGD und des GR 958 aus der Richtung des Bethlehmer Waldes. Vom damaligen Waldrand an der B 477 hatten die deutschen Soldaten eine hervorragende Übersicht auf das Ufer der Erft bei Paffendorf und Glesch.

Paffendorf, Brücke Kastanienalle

Task Force Richardson fand bei Paffendorf eine völlig zerstörte Brücke vor. Hier durchwateten Infanteristen unter starkem Beschuss die Erft und wollten mit der Bildung eines Brückenkopfes beginnen siehe Foto links. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, da die Infanteristen dem schweren Beschuss durch Mörser und Granatwerfer nichts entgegenzusetzen hatten. In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1945 gelang es dem 23rd Armored Engineer Battalion unter ständigem deutschen Beschuss aus Richtung Bethlehmer Wald eine erste 60 Fuss lange „ treadway bridge “ bei Paffendorf - parallel zur zerstörten Brücke - zu bauen, die jedoch nach einiger Zeit durch deutsches Artilleriefeuer wieder zerstört wurde.
In der Nacht vom 28.02.1945 erfolgte dann ein grosser Angriff der Deutschen Luftwaffe auf das Gebiet an der Erft zwischen Bergheim und Bedburg sowie auf die rückwärtige Artillerie der US Army. Bei dem Angriff kam eine deutsche Me 262 (Düsenjäger) zum Einsatz, die über dem Gelände der Erft s.g. „Schmetterlingsmine“, die sich in einem Container unterhalb der Maschine befand, abwarf. Hierbei handelte es sich um den Vorläufer der Streubomben. Nach dem Abwurf öffnete sich eine Art Propeller, der diese Mine scharf machte.

Eine, im Baum hängen gebliebene, Schmetterlings-
mine an der Erft bei Sindorf.
Container einer Me 262 für Schmetterlingsminen.

Am frühen Morgen des 1. März 1945 begannen die Armored Engineers zum zweiten Mal den Versuch bei Glesch einen Übergang zu ermöglichen. Diesmal gelang der Bau einer „ Light Portable Steel Bridge “ und bereits um 09:45 Uhr konnten die ersten US-Panzer die neue Brücke überqueren. Diese wurde am gleichen Tag durch eine, bereits im Hinterland vormontierte 80 Fuss D/S Bailey Bridge vom 237th Armored Engineer Battalion, C Bn, ersetzt. Von dem Brückenkopf Glesch trat nun die amerikanische Infanterie mit Panzerunterstützung zum Angriff an. Noch am gleichen Tag baute das 23rd Armored Engineer C - Battalion eine 170 Fuss „ D/S Bailey Bridge “ über die, beim Rückzug von der Deutschen Wehrmacht zerstörte Brücke - heute Aachener Strasse - zwischen Zieverich und Bergheim. Diese Brücke hatte eine wesentlich höhere Tragfähigkeit und sollte den reibungslosen Nachschub an Menschen und Material in Richtung Sammelpunkt vor dem Bethlehemer Wald, zum Vorstoss auf Oberaussem sowie über Kenten in Richtung Fortuna, sichern. Die aus Richtung Kenten ( Task Force „ Kane “ ) und Sindorf, hier wurde vom 236th Engineer Combat Battalion eine 170 Fuss „ D/S Bailey Bridge “ über die Erft - heute Erftstrasse - gebaut, kommenden Truppen ( Task Force „ Doan “ ) sammelten sich im Raum Quadrat zum Angriff auf Fortuna, das Kraftwerk sowie auf Oberaussem.



Die Erft-Brücke in Richtung Zieverich

Aus Richtung Paffendorf rückte die Task Force „ Richardson “ mit Hilfe der gepanzerten Truppen aus dem Sammelpunkt vor dem Bethlehemer Wald bei Bergheim in Richtung Oberaussem vor. Das 83. Armored Reconnaissance Battalion begab sich vom Brückenkopf bei Paffendorf und Glesch über Wiedenfeld nach Niederaussem. So gelang es den amerikanischen Truppen den Ort Oberaussem regelrecht in die Zange zu nehmen, wodurch die verbleibenden deutschen Soldaten nur noch die Möglichkeit hatten, sich nach Büsdorf und Glessen zurückzuziehen.

Um den Nachschub in Richtung Neuss zu sichern wurde dann am 3. März eine 60ft. D/S Bailey Bridge bei Bedburg vom 324th Armored Engineer Battalion, C Bn, gebaut.

Am 05. März wurde vom 237th Armored Engineer Battalion, C Bn, damit begonnen den bereits bestehenden Übergang bei Paffendorf durch eine 80 Fuss D/S Bailey Bridge zu ersetzen. Sie sollte die wichtigste Brücke für die Ost - West Verbindung im Bereich der 104th und 3rd Armored Division sein.

Die Überquerung der Erft im Film

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Diese seltenen Filmaufnahmen zeigen die Überquerung der Erft bei Kerpen-Alt Mödrath, Kampfhandlungen
bei Horrem-Götzenkirchen und dem Bethlehemer Wald zwischen Bergheim und Fortuna (Hudeletum).

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Die Überquerung der Erft bei Paffendorf

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Amerikanischer Artillerie Beschuss auf das Kraftwerk Fortuna

Übersicht der Brücken über die Erft

Kerpen ☞ Mödrath ☞ Frechen

Nachschubstrasse

Kerpen ☞ Götzenkirchen ☞ Horrem

Sindorf ☞ Horrem 1. Brücke

Nachschubstrasse

erft_sindorf-horrem-3.jpg
Erste Brücke-Light Portable Steel BridgeErste Brücke-Light Portable Steel Bridge “Zweite Brücke-D/S Bailey Bridge

Sindorf ☞ Horrem 2. Brücke

Nachschubstrasse

Trümmerreste der alten Brücke

Sindorf ☞ Quadrath-Ichendorf

Zieverich ☞ Bergheim

Paffendorf ☞ Bergheim

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Die Überquerung der Erft bei Paffendorf


Alle Fotos zeigen die Kastanienalle in Paffendorf vor der Erft

Paffendorf, Kastanienallee Paffendorf, Kastanienallee Paffendorf, Kastanienallee
Paffendorf, Kastanienallee Paffendorf, Kastanienallee Munitionsbergung bei Paffendorf
Amerik. First-Aid Station in Paffendorf Paffendorf, KastanienalleePaffendorf, Kastanienallee

Glesch ☞ Bedburg

Das Flussbett wurde nach dem 2. Weltkrieg verlegt.

Bedburg Broich ☞ Garsdorf

AAR

AFTER ACTION REPORTS - 505 ENGINEER LIGHT POTON COMPANY u.A. zur Überquerung der Erft

Report vom Februar 1945

Report vom März 1945


Das Team

Cpl. Ira Brown sen. 1945 und 2012

Sein „Aufenthalt“ im Kreis Bergheim„

28-Feb-1945 49th Engr. C. Bn. Company „A“ Elsdorf, Germany A 110' DS Bailey Bridge and 216' Infantry Footbridge were sent to the vicinity of Elsdorf in preparation for the Erft Canal crossing.


1-Mar-1945 237th Eng. C. Bn. Paffendorf, Germany Delivered an 80 ' DS Bailey Bridge and constructed it across the Erft Canal.


1-Mar-1945 238th Eng. C.Bn. Sindorf, Germany Delivered an 80 ' DS Bailey Bridge which was constructed by the 238th Eng. C. Bn. across the Erft Canal.


3-Mar-1945 99th Div. 324th Eng. C. Bn. Bedburg, Germany Delivered a 60' Double Single Bailey Bridge and constructed it over the Erft Canal.


4-Mar-1945 Guadrath, Germany Company moved from Duren to Quadrath, Germany, and were billeted in private homes in that town after being ousted by the 3rd Armored Div. Ordnance Bn.


5-Mar-1945 237th Eng. C. Bn. Paffendorf, Germany roads running East-West crossing the Erft in the 104th and 3rd Armored Division Sectors.


The Stars and Stripes


Das Kampfgebiet heute

Das Kampfgebiet an der Erft heute (2015)
Die Erft bei Paffendorf

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